Pinko Pyrrha Pinko Marcelo Burlon County of Milan Pyrrha
INTERVIEW
Rui Faria
Rui Faria Cynthia Lawrence-John Linda Öhrström mit Produkten von Charlotte Tilbury Cher Savery @ David’s Artists mit Produkten von Tigi Benthe de Vries und Elsa Brisinger @ NEXT Chisato Yamamoto @ Terri Manduca mit Produkten von MAC Dora Miller Guillaume Mercier Thomas Gonsard Mariam Gómez Bonnemaison Dean Goodman Studio 9 London The Forge UK Leica S (007) mit Summarit-S 1:2,5/70mm Asph., Apo-Macro-Summarit-S 1:2,5/120mm Asph.
In „Völur“ spielt der portugiesische Fotograf Rui Faria mit seinem Idealbild der Frau: stark, selbstbewusst und resolut, zugleich die weiche, feminine und erotische Seite implizierend. Als Role Model wählte er Wikinger-Kriegerinnen, in deren Rolle die Models Benthe de Vries und Elsa Brisinger schlüpften.
S Magazin: Die Bildsprache der Serie „Völur“ hat einen keltischen Touch, eine Art kriegerischen Erotizismus. Welche Idee steckt dahinter?
Rui Faria: Die Inspriration für das Shooting kam von der TV-Serie „Vikings“, die das Idealbild einer Frau für mich abbildet. Ich mag Frauen, die stark und resolut sind und dabei weich und feminin bleiben. Das mag ein Gegensatz sein, aber ich habe immer Frauen bewundert, die stark sind, aber eine sanfte Seite haben, meine Mutter war selbst eine sehr starke Frau. Ich traf mich mit Linda Öhrström, Beauty-Director von „Volt“, und Cynthia Lawrence-John, Fashion-Director von „Volt“, und wir begannen, alle Elemente der Strecke zusammenzusetzen.
Die Outfits der Models sind nach einer gewissen ursprünglichen Rauheit ausgewählt, viele in grober Wolle, die Hintergründe sollten die Atmosphäre eines natürlichen Settings erzeugen?
Da wir die Geschichte einer Wikinger-Schamanin erzählen, sollten die Kleider der Rauheit ihrer Rolle entsprechen. Wir wollten die Atmosphäre eines Schlachtfelds erzeugen, und das so realistisch wie möglich, wenn auch mit Studiomitteln.
Du unterscheidest dich von anderen Fotografen, indem du nur eine geringe Anzahl von Aufnahmen machst – du scheinst für deine Motive genaue Vorstellungen zu haben?
Als ich in New York studierte, hatte ich das große Glück, ein Seminar von Helmut Newton zu besuchen. Während der Diskussionsstunde wurde er gefragt, wie viele Filmrollen er pro Outfit benötige, und er antwortete, es gebe nicht allzu viele Arten, ein Kleid abzulichten – wenn man es mit einem Film nicht schaffe, dann wohl nie. Als ich für den inzwischen verstorbenen Bert Stern assistierte, bekräftigte er diese Aussage, da auch er selten mehr als zwei Filme brauchte (120 mm, 20 Fotos). Ich mache nie zu viele Aufnahmen, da ich sonst meinen Enthusiasmus verliere, abgesehen davon kann man immer erkennen, wann das Ding im Kasten ist – sehr oft sind ohnehin die ersten Bilder die besten.
$bold:Wurde dein Video von Regisseuren wie Andrei Tarkowski und David Cronenberg beeinflusst, oder welche anderen Einflüsse gibt es auf deine bewegten Bilder?
Ich war schon am Film interessiert, bevor ich zur Fotografie kam, tatsächlich wollte ich Regisseur werden. Ich habe Regie an der Bostoner School of the Museum of Fine Arts studiert, bevor ich ans Fashion Institute of Technology in New York City ging und mich für Fotografie und Werbung einschrieb. Der erste Film, der mich tief beeindruckte, war „Das Duell“, ein Actionthriller von Steven Spielberg. Man kann sagen, dass es in meinem Film kleine Elemente eines Andrei Tarkowski gibt, ich habe einen seltsamen Hang zur Einsamkeit. Von David Cronenbergs „Die Fliege“ einmal abgesehen, meide ich seine Filme eher; ich bin kein großer Fan von gewalttätigen Filmen.