Digitale FeaturesStrangersJulia Kiecksee
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Kunstfellmantel  Shrimpy Plastikjacke Rokit London Ledershorts  Jitrois Spitzen-BH Mimi Holiday
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Denim Jacke Natural Selection Ohrring model’s own
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Camo Print Hoody Cardigan A Bathing Ape Metallic Kleid Rokit Strumpfhose Wolford Sneakers Nike
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Wollmantel Fendi Wildlederboots Liudmila
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Trainingsanzug Christopher Shannon
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Samt und Denim Einteiler Chanel Tights Wolford
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Top-BH MiuMiu Metallic Shorts Motel Rocks Boots Luidmila Mohair–Schals Charlotte Simone
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Wollstrick Cardigan Chanel Spitzenslip und Seidenschlüpfer Agent Provocateur Spitzen-BH Mimi Holiday Strümpfe Falke Leopard-Mules Dorateymur
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Pelzmantel Huishan Zhang Strumpfhose Wolford
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Lurex-Top Vintage Dolce Gabanna Denim Hose Mary Bensen Slip Mimi Holiday
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Smoking-Jacke Hugo Boss Seidenkleid Diesel Black Gold Strumpfhose Wolford Schuhe Vivienne Westwood
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Kunstfelljacke Black DNM Ledershorts Jitrois
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Sie trägt: Schlangenlederjacke Jitrois Denim Shorts Topshop Spitzenstrümpfe Falke Leopard-Mules Dorateymur

Er trägt: Denim Jacke und Jeans Natural Selection Caterpilla boots Christopher Shannon
Strangers · Julia Kiecksee 1 / 1
Interview

INTERVIEW

Julia Kiecksee

Julia_Kiecksee

© Roman Dachsel

FOTOGRAFIE Julia Kiecksee STYLING Alton Hetariki @ N Management HAARE John Mullan @ N Management MAKE-UP Claudine Blythman MODELS Carolina Ballesteros @IMG, Alexander James @ AMCK FOTOASSISTENT Felix Preuss, Kim Lang KAMERA Leica S mit Vario-Elmar-S 1:3,5-5,6/30-90mm Asph.

Verwaiste Gassen, finstere Ecken, verwahrloste Hinterhöfe Londons sind die Bühne von „Stangers“, auf der die deutsche Fotografin Julia Kiecksee Models erfolgreiche „Models“ spielen lässt, die dem Druck ihrer Glamour- Industrie mit einer trotzigen Scheiß-Egal-Attitude begegnen. Für den adäquaten Look sorgt der Londoner Stylist Alton Hetariki mit einem Mix aus Luxus- und Secondhandmode.

Du hast für deine Serie für das S Magazin den Titel „The Strangers“ gewählt – dennoch sind die Models in einer fast beunruhigenden Nähe aufgenommen, obwohl – oder vielleicht gerade damit – sie uns fremd bleiben. Kannst du das etwas ausführen?
In der Modebranche dreht sich eigentlich alles ums Networking. Man geht auf die Fashion Week, auf diese Party und zu jener Store-Eröffnung, und eigentlich haben die meisten gar keine wirkliche Lust dazu, aber machen den Zirkus dennoch mit. Bei den Massen an neuen, flüchtigen Bekanntschaften kann man sich oft nicht einmal mehr an die Namen erinnern, spielt seinem Gegenüber jedoch vor, man wisse genau, wer er ist, und begrüßt sich selbstverständlich mit einem Küsschen links und rechts. Da ist sie also, diese Nähe zu den Fremden, die ich aus vielen alltäglichen Beobachtungen in eine Londoner Szenerie transferiert habe. Auch die Models bei „The Strangers“ waren sich zunächst völlig fremd.

Das Mädchen ist sehr hart geschminkt, und von ihr geht eine gewisse harte Zartheit aus. War das deine Absicht, und welches Frauenbild willst du etwa damit transportieren?
Es ging mir nicht darum, ein bestimmtes Frauenbild zu transportieren. Carolina spielt die Rolle eines Models, das bereits viel erreicht hat und durch den Druck der Industrie in eine gleichgültige Haltung verfällt. Zu dieser Idee kam ich, als ich ein Interview mit Cara Delevingne las, in dem sie über ihre Probleme sprach.

Auch der Junge ist mit seinen Tattoos deutlich hervorgehoben, eine Art Street Kid oder Young Urban Boy. Nach welchen Kriterien hast du die beiden ausgewählt?
Für „The Strangers“ habe ich keine klassischen Models gesucht, sondern spezielle Typen. Mir war es sehr wichtig, dass sie authentisch rüberkommen, und das war bei Carolina und Alex der Fall.

Das Setting sind eher abgerockte Hinterhöfe und Dächer in Rotklinker – ein sehr provokantes Setting. Warum hast du es ausgewählt?
Ich wusste, dass London der perfekte Ort für das Shooting ist. London ist eine sehr schnelle Stadt, die für ihr Clubleben bekannt ist.  

Trotz der fast klinisch definierten Atmosphäre transportieren die Bilder eine Sexyness, sind erotisch aufgeladen. Wie hast du das erzielt? Und war das deine Absicht, oder ist das während des Shootings einfach entstanden?
Das Styling hat natürlich sehr viel dazu beigetragen, dass die Bilder auf ihre Art erotisch wirken. Das war durchaus beabsichtigt, um eine gewisse Spannung aufzubauen.

Wie würdest du das Styling und die Kleider mit einem Catchword titulieren? Siehst du darin einen modernen, slicken Trend? Oder wie würdest du den Stil mit eigenen Worten beschreiben?
Ich würde den Stil mit den Worten „edgy“ und „grungy“ beschreiben. Und ja, es ist definitiv ein Trend. Gerade Secondhand ist ein wahrer Kult geworden.

Alton Hetariki, der Stylist, hat von Chanel über Fendi und Dolce & Gabbana Highend-Fashion ausgewählt und beispielsweise mit zerrissenen Strümpfen kombiniert, à la „wasted luxury“, wenn man so will. Was ist dabei seine Idee?
Alton hat einen „Street Walker“-Style kreiert, indem er High Fashion so kombinierte, dass das Ganze realistischer wirkt und zur Location passt. Der Style sollte die „Youth Generation“ präsentieren. Dieser Mix von Secondhand und Luxus sollte die Outfits tragbar, erschwinglich und vor allem cooler machen.

Hat das Shooting – das Paar kommt ja offenbar dann doch zusammen – eine Geschichte, eine Fabel? Eine visuelle Erzählung, sozusagen?
Die Story ist ziemlich offen gehalten. Die beiden könnten zum Beispiel von einer langen Partynacht kommen und sich gerade erst kennengelernt haben. Das Make-up ist verlaufen, er lehnt erschöpft an einer Wand … Die Bilder erzählen die Geschichte.