Aglaja Brix und Florian Maas ließen sich im März von der Schönheit der kargen Vulkaninsel Lanzarote inspirieren und kreierten die facettenreiche Roadtrip-Story „Off Season“. Passend zum Sujet, stammten die verwendeten Stylings aus Slow-Fashion Kollektionen – Nebensaison im Doppelpack.

„Off Season“ wurde auf Lanzarote fotografiert, einer der rauesten der Kanarischen Inseln. Weshalb habt ihr diese Insel ausgesucht, was hat euch dort beeindruckt?
Wir lieben die Kanaren, wobei Lanzarote und Fuerteventura schon immer unsere Lieblingsinseln waren. Genau wie schon in der Frage angedeutet, hat Lanzarote diese einmalige Vulkanlandschaft, das schwarze Gestein, das sich über die Insel zieht – immerhin ist diese Insel eine der letzten der Kanaren, auf der ein Vulkan ausgebrochen ist. Im Kontrast dazu blüht die Insel gerade im Frühjahr saftig grün auf; auch die kleinen weißen Häuschen verleihen ihr ein spezielles Bild unter den Inseln, sehr edel. Dieses Mal hat es uns aber auch nach Lanzarote verschlagen, weil wir dort jobmäßig gelandet sind und noch dazu das Editorial für das Leica S Magazin in Planung hatten. Lanzarote bietet eben einen tollen Mix aus der ursprünglichen und schroffen Landschaft und den wunderschönen hellen Dörfern, der perfekt zu unserem Kollektion-Shooting gepasst hat.

Die Serie ist sehr lang und bietet eine große Vielfalt an Orten. War euer Shooting intuitiv zufallsgesteuert, oder habt ihr es akribisch durchgetastet?
Unsere Strecke „Off Season“ haben wir innerhalb von zwei Tagen fotografiert. Wir kannten die Insel zwar schon von vorherigen Reisen und hatten auch schon ein paar Orte im Kopf, insgesamt ist die Strecke aber eher intuitiv entstanden. Wir sind einfach unserem Gefühl, der Straße und dem Wetter gefolgt – eine Art kleiner Roadtrip zu den verschiedenen Zielen, wobei manchmal auch der Weg das Ziel war.

Diesmal warst du, Aglaja, das Model, und Florian hat als Einziger fotografiert. Das Ergebnis ist sehr gelungen. Aber wie kam es zu dieser Aufteilung?
Danke, das ist sehr schön zu hören. Die Tage, bevor unser Model für den Job angereist kam, haben wir unseren Foto-Roadtrip zu zweit gemacht und die Gelegenheit genutzt! Aglaja ist ja nun auch nicht gerade unerfahren vor der Kamera, und auch wenn Flo das finale Bild kreiert hat, kann man immer noch sagen, dass trotzdem unser gesamtes Konzept eine Teamarbeit bleibt.

Für das Styling habt ihr selbst gesorgt, Woher kam die Kleidung? Habt ihr die vor Ort beschafft oder alles aus Berlin mitgeschleppt?
Wir haben das Styling aus Berlin mitgebracht beziehungsweise vor der Reise alles nach Berlin schicken lassen, um es dann in unseren Koffern mitzunehmen. Da wir wussten, dass es auf Lanzarote so viele schöne Orte gibt und wir neben der Kampagne noch Zeit und Lust auf eine weitere Strecke hatten, war sofort klar, dass wir diese Gelegenheit nutzen mussten.

Ihr erzählt mit „Off Season“ auch eine Geschichte. Worum geht es darin?
Die Strecke ist als Roadtrip-Story gedacht, die mit der Insellandschaft und der Einsamkeit spielt. Der Name lässt sich auf verschiedene Arten interpretieren. Zum einen waren wir in der Nebensaison auf der Insel – was man auch merkt –, zum anderen nimmt er auch Bezug auf das Styling. Viele der Pieces stammen von Fair-Fashion-Labels, die nicht jede Saison mehrere Kollektionen herausbringen. Slow-Fashion statt Fast-Fashion und Nebensaison statt Hochsaison.

Ihr habt wieder einmal die S benutzt. Für Mode- und Porträtfotografie habt ihr die Kamera schon früher ausgiebig eingesetzt. Ist die S auch für Landschaftsaufnahmen geeignet?
Natürlich ist die S mit ihrer hohen Auflösung und den tollen Objektiven auch für Landschaftsbilder perfekt geeignet. Die Farben kommen so schön direkt aus der Kamera, dass man eigentlich nicht mehr viel machen muss – nicht nur bei Fashion-, sondern gerade auch bei Landschaftsaufnahmen eine super Gegebenheit.

Was ist euer favorisiertes Objektiv und warum?
Für Fashion-Bilder benutzen wir besonders gern das 35-mm-Objektiv, da es so schön weitwinkelig ist und auch einen tollen Look hat. Bei Beauty-Shots gibt es natürlich kein besseres als das 120-mm-Objektiv – das macht auch Spaß! Von einem ins andere Extrem.

Es ist ja nicht das erste Mal, dass ihr bei uns veröffentlicht werdet. Hat sich zwischenzeitlich in eurer Fotografie etwas verändert? Hat es da eine Entwicklung gegeben?
Puh, eine schwierige Frage – wahrscheinlich kann das ein Außenstehender besser beurteilen als man selbst. Sicherlich hat sich in unserem Arbeiten einiges verschnellert, und der Blick ist geschulter – man lernt ja angeblich nie aus. Wir können nur festhalten, was wir auf jeden Fall von Anfang an in unserem Storytelling dabeihatten und auch beibehalten werden: Innerhalb einer Fashion-Strecke sind uns einzelne Beauty- und Porträtaufnahmen sowie Stills im Mix sehr wichtig.

Ihr seid gerade auf dem Sprung nach Dubai. Was wird da passieren?
Wir werden die einmalige Gelegenheit haben, an einer Wahnsinnslocation für das größte englischsprachige Modemagazin aus Dubai zu fotografieren. Mehr können wir momentan noch nicht sagen, aber auf Instagram werden wir das Geheimnis lüften, wenn es so weit ist. Darauf sind wir auch schon ganz gespannt!