INTERVIEW
Antonio Paredes
Leica S (Typ 007) Summarit-S 1:2.5/70 ASPH. (CS) und Elmarit-S 1:2.8/45 ASPH. (CS)
Antonio Paredes Elena Psalti Leslie Dumeix @ The Wall Group Quentin Guyen Edwige Llorente Alexis Parrenin, Mohamed Ali Nadia Lessard Manon Leloup @ IMG
Natürlich von David Bowies gleichnamigem Album inspiriert, kreierte Antonio Paredes mit „Hunky Dory“ eine Hommage an die 70er, mit Porträts, die zugleich pop-artig Andy Warhol zitieren – gezielt gesetzte Unschärfe sorgt obendrauf für einen speziellen Look.
Du hast für das S Magazin eine Strecke im Stil der 70er-Jahre umgesetzt: Sowohl das Styling, das Set-Design als auch die Farbtöne der Bilder wirken „vintage“. Wie ist dieses Konzept entstanden?
Ich war vom einzigartigen, aussagekräftigen Stil David Bowies inspiriert, obwohl ich ihn hier nicht direkt umsetzte. Gemeinsam mit meiner Stylistin, Elena, hatte ich die Idee einer Pop-inspirierten Interpretation im Stil der Porträts von Andy Warhol, und so schufen wir eine Kombination aus beidem.
Du setzt in den Bildern bewusst Unschärfe ein. Wie gehst du dabei vor, und welchen Effekt willst du erzielen?
Ich beschäftige ich mich schon länger mit Unschärfe. Der Effekt entsteht immer direkt am Set, denn ich liebe es, mit Licht und Stoffen zu spielen, um eine geheimnisvolle Atmosphäre in die Bilder zu bringen und einen malerischen Effekt zu erzielen. Ich finde, im Porträt mit dem blauen Hintergrund habe ich ein gutes Gleichgewicht zwischen Licht und Unschärfe gefunden, um den Pop-Effekt zu erreichen, den ich erzielen wollte.
Was hat in deinen Strecken Priorität? Die erzählerische oder die grafische Komponente?
Beides gleichermaßen: Die Story erlaubte es mir hier, mittels Requisiten und Farben meiner Vorstellung der überschwänglichen 70er-Jahre Ausdruck zu verleihen. Das Grafische war wichtig, um jedem Bild eine starke Wirkung zu verleihen und dieses Pop-Art-Feeling zu erzielen, das mir vorschwebte.
Was steckt hinter dem Titel „Hunky Dory“?
„Hunky Dory“ ist ein Studioalbum von David Bowie, auf dem es auch ein Lied über Andy Warhol gibt – meine zwei Inspirationsquellen für dieses Projekt.
Hat sich deine Stilrichtung im Laufe der Zeit verändert? Welches Element ist ein konstanter Teil deiner Handschrift?
Die Richtung selbst hat sich nicht verändert, aber im Zuge des Experimentierens mit Farben, Stoffen und Licht entwickelt sich mein Stil ständig weiter. Bei „Hunky Dory“ kam auch noch hinzu, dass ich mich viel mit Requisiten und Hintergrundfarben auseinandersetzte.
Wie wichtig ist es für dich, frei – also ohne Vorgaben – arbeiten zu können?
Ich finde es fantastisch – und es ist auch einer der Gründe, warum ich es liebe, für das S Magazin zu fotografieren.
Fotografierst du generell lieber im Mittel- oder im Vollformat? Was hat dich dazu bewogen, diese Strecke mit der Leica S aufzunehmen, und inwiefern zeigen sich die technischen Charakteristiken dieser Kamera in den resultierenden Bildern?
Das S-System gehört zu meinen absoluten Favoriten. Ich habe zwar auch versucht, mit der M und der SL zu arbeiten – aber am allerliebsten fotografiere ich im Studio mit der S, weil sie sich am besten mit dem Computer tethern lässt. In diesen Verhältnissen ist die S schnell, präzise und effizient. Hinzu kommt noch, dass die Objektive großartig sind, und die Dateien fantastische Möglichkeiten bieten, auch ohne jegliche Filter. Und mit dem großen CMOS-Sensor wird alles einfacher und besser.
Was hoffst du, mit deiner Fotografie zu erreichen? Drehen sich deine Projekte um eine bestimmte Aussage?
Mein Ziel ist es immer, meine Arbeit und meinen Stil kontinuierlich weiterzuentwickeln. Der Kern dieses Projekts war, die Nostalgie, die unbändige Freiheit und den Exzess der 70er-Jahre einzufangen.