Der Still-Life-Fotograf Johann Clausen sucht unermüdlich nach neuen Alltagsobjekten, denen er mit seinem Objektiv eine neue Dimension und Ästhetik verleihen kann: mal abstrakt, mal exzentrisch oder humorvoll. In „Fishing“ nahm er Angelhaken in den Fokus und inszenierte sie in jeder Hinsicht inspirierend neu.

Wie würdest du deine Fotografie beschreiben?
Ein Freund von mir hat neulich den Begriff „Romantic HD“ in Bezug auf meine Arbeit benutzt. Das fand ich treffend.

Wenn du Objekte fotografierst, dann sehen sie oft aus, als ob sie etwas anderes wären? Was ist die Philosophie dahinter?
Ich versuche, einen eigenen Zugang zu den Gegenständen zu finden, die ich fotografiere.

Für das S Magazin hast du Angelhaken zum Thema gemacht. Warum Angelhaken?
Mich hat die Schönheit, aber auch die Komik einiger der Köder begeistert.

Worauf kommt es bei solch einem Sujet an?
Man arbeitet in einem sehr kleinen Maßstab. Es braucht daher viel Fingerspitzengefühl und Geduld beim Einrichten und Ausleuchten des Bildes.

Welche Arten von Objekten fotografierst du am liebsten?
Es kommt mir gar nicht so sehr auf die Art des Objekts an. Die Idee hinter einem Projekt und die Leute, mit denen ich zusammenarbeite, sind mir wichtiger.

Hat die Leica S deine Erwartungen bei diesem Projekt erfüllt?
Ja, gerade in Kombination mit den Blitzen, die mir für das Projekt von Broncolor gestellt wurden, hat es großen Spaß gemacht.

Für die Close-ups hast du das 120-mm-Objektiv verwendet. Inwieweit kam es deiner Arbeit entgegen?
Ich finde es sehr spannend, im Mittelformat mit einem Makro bei f/2.5 zu arbeiten.

Arbeitest du auch mit Menschen als Protagonisten zusammen?
Nicht direkt, aber ich arbeite gern mit Mode- oder Porträtfotografen zusammen an Editorials oder Kampagnen. Es ist spannend, wenn die Sujets Fashion und Still-Life auf diese Weise miteinander verbunden werden.