Nun plötzlich, so sagt die Galeristin, sei Rauchen etwas besonderes: „Ich selbst hab fünfzig Jahre geraucht“. Nun rauchen im Portrait Marlene - niemand weiss, wer das Bild schoss, - und Coco Chanel und die Models von Esther Haase - „das macht ja heute keiner mehr“, O-Ton Monika Mohr. Und dass sie keine Interviews mehr gebe. Erinnerungen an eine Verkäuferin bei Tiffany´s, Fifth Avenue, werden wach, die auf die Frage nach Cigarette Tips, Zigarettenspitzen, fast über die Theke springt, vor Abscheu. Breakfast at Tiffany´s - ohne Spitze? Pardon me? Und das im Jahre 1998.
Hier im Hamburg des Jahres 2017, auf den Bildern der Ausstellung, rauchen sie alle, Stars, Schauspieler und Schöne - ein Hauch alter Raucherzeiten, in denen sogar Diana Vreeland in Weingläsern Zigaretten vorhielt: „In jedem Haushalt lagen Päckchen für Gäste bereit“, so Mohr - die letzte Bastion für eine gepflegte Zigarette im Flugzeug war übrigens die Bar an Bord der 747 Air France Paris-NYC, aber auch die ging natürlich in Rauch auf irgendwann, als die Junta der Nichtraucher endgültig die Macht an sich riss…
Pech für Pina Bausch, die in jedem ihrer Verträge ihr Recht zu Rauchen festschrieb und Kette rauchte beim Choreographieren und hier nicht fehlt - Sophia Loren blickt verführerisch durch den blauen Dunst, und Pablo Picasso wird von seinem Fotografenfreund Edward Quinn mitsamt Glimmstengeln im Kreise von jungen Toreros verewigt. Es ist ein Paradoxon sondergleichen: Ist doch das Rauchen ein Festhalten der Zeit, die nun selbst zeitlos auf Fotografien verewigt sind, die ihrerseits ein Genuss sind, selbst Gemmen des Geniessens!

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