Steven Kohlstock, Simon Lohmeyer und Sonia Szóstak in Berlin

11.10.2018

Simon Lohmeyer, Orange County, 2017 © Simon Lohmeyer

Die inszenierte Zurschaustellung des eigenen Körpers auf digitalen Plattformen ist längst zu einem festen Bestandteil der Jugendkultur geworden – von lasziven Selbstporträts auf Instagram über erotisierende Profilbilder auf Dating Apps, bis hin zum Versenden von intimen Nacktfotos per SMS. Es werden mehr freizügige Bilder produziert als je zuvor – gleichzeitig werden Darstellungen unbekleideter Körperpartien gerade auf sozialen Netzwerken oft sehr streng zensiert. Darauf reagieren viele Nutzer wiederum mit Protest-Bewegungen, wie etwa die #FreeTheNipple-Kampagne.

Eine neue Ausstellung in Berlin beteiligt sich nun an dem Diskurs rund um zeitgenössische Körperinszenierungen sowie die Frage, wo – und ob – der Darstellung von Nacktheit in der Öffentlichkeit Grenzen gesetzt werden sollen. Die von Nadine Dinter kuratierte Präsentation zeigt drei künstlerische Positionen: Die polnische Fotografin Sonia Szóstak wirft einen weiblichen Blick auf den femininen Körper; die Fotografien des Deutschen Steven Kohlstock zeigen die maskuline Sicht auf den männlichen Körper; der ebenfalls deutsche Fotokünstler Simon Lohmeyer (der selbst als Model arbeitete, und somit die Objektivierung des Körpers am eigenen Leib erfahren hat) fotografiert Männer, Frauen, Paare, und sich selbst. Und für jene, die den  Ausstellungstitel tiefer analysieren wollen: ,,Corpus Delicti” bedeutet ,,Körper des Verbrechens”.

Weitere Informationen unter: The Ballery