Am Anfang der Neunzigerjahre verließ Sasha Gusov seine russische Heimat und zog nach London – ohne Geld und ohne Dokumente, die es ihm erlaubt hätten, offiziell zu arbeiten. So war er anfangs gezwungen, sich als schwarzarbeitender Kellner durchzuschlagen. Das alles sollte sich schlagartig ändern als das weltberühmte Bolshoi-Ballet 1992 in London Station machte: Gusov schaffte es, zu den Backstage-Räumlichkeiten der Royal Albert Hall vorzudringen, wo er sich dem Choreographen Yury Grigorovich als russischen Fotografen vorstellte (ohne zu erwähnen, dass er eigentlich Amateur war), und ihn um Erlaubnis bat, die Vorstellung zu fotografieren. Grigorovich stimmte zu – und der Rest, wie man sagt, ist Geschichte. Die Bilder wurden im prestigeträchtigen British Journal of Photography veröffentlicht, und seither fotografiert Sasha Gusov das Bolshoi-Ballet, wann immer es nach London kommt. Eine Auswahl von 50 seiner eindrucksvollsten Werke, entstanden in den Jahren von 1992 bis 2016, werden nun in seiner Heimatstadt Moskau zur Schau gestellt.

Weitere Informationen unter: The Lumiere Brothers Center for Photography