Nicola Erni Collection in München

22.10.2016

David Bailey, Mick Jagger, Fur Hood, 1964, printed 2001 © David Bailey

Die Ausstellung "Shoot! Shoot! Shoot!" im Münchner Stadtmuseum wirft spektakuläre Blitzlichter auf eine turbulente und legendäre Epoche in der Geschichte von Kunst, Musik, Mode und Film: Die 1960er- und 1970er- Jahre – Jahrzehnte des Umbruchs, der Provokation und der kreativen Energie.
Rund 200 Fotografien aus der Schweizer Nicola Erni Collection führen an die Schauplätze New York, London und Paris, mitten hinein in das pulsierende Kultur- und Partyleben. Man blickt durch die Linse der großen Fotografinnen und Fotografen der Zeit, von Diane Arbus, über Richard Avedon, Gary Winogrand, Helmut Newton, Annie Leibovitz bis zu Robert Mapplethorpe. Sie richten ihre Kameras auf Andy Warhol, The Beatles, Truman Capote, Charlotte Rampling, Marlon Brando und andere Berühmtheiten.
Bislang selten gezeigte Aufnahmen treten neben bekannte Bildikonen. Sie beleuchten die Swinging Sixties und Seventies von verschiedenen Seiten und zeigen ihre vielfältigen Facetten: Wer feierte mit wem, ging kreative Kollaborationen ein, wo überschnitten sich die unterschiedlichen Kunstszenen, trafen bildende Künstler auf Musiker, Schauspielerinnen und Regisseure? Und welche Positionen nahmen die Fotografinnen und Fotografen in diesem vielschichtigen und sagenumwobenen Netzwerk ein, die in jenen beiden Jahrzehnten teilweise selbst Kultstatus genossen?
Die Bildproduktion dieser Zeit zeichnete sich durch einen großen visuellen Reichtum und eine reizvolle Widersprüchlichkeit aus. Während Berühmtheiten wie Brigitte Bardot, The Rolling Stones oder Twiggy einerseits aufwendig in Szene gesetzt und in zeitlose Bilder und zeichenhafte Porträts überführt werden, erhält andererseits der Schnappschuss eine große Aufwertung – nicht zuletzt in der Paparazzi-Fotografie der Boulevard-Presse. Er basiert auf Spontaneität und Nähe und vermag es gerade, die glatte Oberfläche der Ikonen in Frage zu stellen, ihrem Image etwas Unverhofftes hinzuzufügen.

Mehr Informationen unterr: www.muenchner-stadtmuseum.de