Brigitte Bardot von Henry-Jean Servat

07.10.2016

Brigitte Bardot © Hulton  Archive / Getty Images

Götterdämmerung? Wenn zwei Göttinnen aufeinandertreffen? Die göttliche Brigit Bardot und die Modegöttin Coco Chanel? Die Handschrift der Bardot, von Brigitte, faksimiliert, als Vorwort? In diesem wunderbaren Bildband, den Schirmer/Mosel hier vorlegt, darf sich der Leser fühlen, als hätte eine der schönsten Frauen der Welt persönlich geschrieben. Tatsächlich aber hat die Bardot ihre Photoalben geöffnet, und es eröffnet sich ein Blick auf eine Frau, die das letzte Jahrhundert wie keine andere durch Schönheit, Witz, Klugheit und Charme beherrscht hat. Was sie mit den tausenden Roben, den Kleidern, den Ensembles gemacht hat? Die der Couturiers Balmain, Dior, Hubert de Givenchy, Coco Chanel, Pierre Cardin und schließlich, in den Post-68ern, Paco Rabanne? „Ich habe sie alle zugunsten meiner Stiftung versteigert“ Und was trägt sie jetzt? „Ich ziehe mich nicht mehr an“.
Mit Schmollmund, Pfirsichteint, Samthaut und einer Figur von außergewöhnlichem Sexappeal („90-50-89“) war „die Bardot“ in den 1950er und 1960er Jahren das französische Pendant zu den amerikanischen Kultstars Jean Dean, Marlon Brando, Marilyn Monroe – ein Kunststück, das in Europa seinesgleichen suchte.
Brigitte Bardot, 1934 in Paris geboren, hat zusammen mit dem französischen Journalisten Henry-Jean Servat soeben in Frankreich einen Bildband veröffentlicht, der bei Schirmer/Mosel in deutscher Ausgabe erscheint.
189 Abbildungen lassen auf 256 Seiten die Bildgeschichte einer ganzen Epoche und das ganze Leben einer bezaubernd schönen Frau an uns vorüberziehen.
Da sind Liebeserklärungen an sie en Masse, ihr Mann Roger Vadim sagt etwa „Eben weil sie nicht der Phantasie entsprungen ist, konnte Brigitte schockieren, verführen, einen neuen Stil erschaffen, zum Sexsymbol der ganzen Welt werden“. Wir gehen noch weiter: Die Bardot markiert die Maginotlinie des Superstars.
Dass man sie in diesem hübschen wie recht eigentlich intimen Band in zahllosen Photographien aller Epochen sieht - das Buch definiert die Bedeutung des Wortes „reich bebildert“ - wie wohl noch kaum in der vorliegenden Literatur, ist schlicht prachtvoll: „Bis hoch an die Schenkel/Trägt sie ihre Stiefel/Und es sind gleichsam Kelche/Für ihre Schönheit/Sie trägt nichts/Außer ein wenig/Duft von Guerlain/In den Haaren“ (Serge Gainsbourg)

Mehr Informationen unter: Schirmer/Mosel