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Underwater Love · Marie Hochhaus 1 / 1
Interview

INTERVIEW

Marie Hochhaus

MARIEHOCHHAUS_PORTRAIT

FOTOGRAFIE Marie Hochhaus STYLING Nina Petters @ Ballsaal STYLING-ASSISTENZ Simon Riepe HAARE & MAKE-UP Francesca Vigliarolo @ Bigoudi Casting Nico Werner FOTO-ASSISTENZ Gertje König MODEL Soeki Gravenhorst @ Paparazzi Model Management KAMERA Leica SL mit Vario-Elmarit-SL 1:2.8-4/24-90 ASPH.

Für „Underwater Love“ begab sich Marie Hochhaus ins nasse Element. Mit Soekie Gravenhorst, die von Paparazzi Model Management vertreten wird, entstand eine ausdrucksvoll-melancholische Serie mit ungewöhnlichen, künstlerisch interessanten Perspektiven.

Du hast seit einem Jahr nicht mehr fotografiert. Jetzt fängst du wieder an. Was ist passiert? Bist ist du gerade im Neufindungsprozess?
Es stimmt, ich habe dieses Jahr keine einzige freie Strecke fotografiert, sondern nur im Auftrag gearbeitet. Ich brauchte einfach mal ein Reset, was die Fotografie angeht. In den Jahren davor habe ich sehr intensiv an meinem Portfolio gearbeitet. An einem bestimmten Punkt konnte ich einfach nichts mehr sehen. Die ständige optische Beschallung durch Instagram, die Massen an gutem Bildmaterial, die täglich ins Internet gepustet werden, ständig vergleichen und verglichen werden – ich hatte das Gefühl, dass ich dringend Abstand zu meiner Arbeit und der Branche brauche, um mich auf das zu besinnen, was mich eigentlich momentan interessiert.

Diesmal hat du für das S Magazin ein Unterwasserthema ausgesucht. Worum geht es in der Geschichte?
In erster Linie war mein Anreiz für das Shooting ein technischer. Ich wollte schlicht und ergreifend mal ausprobieren, wie es ist, unter Wasser zu fotografieren.

Es war ziemlich kalt draußen, als ihr das Unterwasser-Shooting gemacht habt. War die Produktion eine Herausforderung für das Team?
Es war eines der anstrengendsten Shootings, die ich je durchgeführt habe. Körperlich war es für mich und das Model eine riesige Herausforderung. Der Pool war zwar überdacht und beheizt, trotzdem war es aber nach ein paar Minuten im Wasser irre kalt. Soekie hat nach dem ersten Motiv schon so gebibbert, es war für uns beide jedes Mal eine physische und psychische Überwindung, wieder ins Wasser zu gehen. Ich bin immer noch ganz beeindruckt von Soekie. Sie war so geduldig und tapfer und hat sich nichts anmerken lassen. Aber der Flow ist natürlich nicht ganz optimal, wenn das Model eigentlich gerade leidet. Ich bin da als Fotografin sehr empathisch und versuche immer, eine Situation zu erschaffen, in der sich das Model wohlfühlt. Da ich vor dem Shooting keinen Testlauf hatte, haben leider einige technische Dinge nicht direkt von Anfang an funktioniert. Ich habe vorher ein paar Tipps von René und Radka bekommen, besten Dank nochmal dafür. Allerdings bin ich buchstäblich erst am Tag des Shootings ins kalte Wasser gesprungen. Nach ein paar Stunden musste ich schließlich umdisponieren, weil es einfach zu eisig war. Wir haben die warme Dusche aufgedreht und noch ein paar Porträts gemacht.

Es ist eine tolle Bildstrecke entstanden. War es kompliziert, die besonderen Momente einzufangen?
Es war allein schon durch die Kälte eine relativ stressige Shooting-Situation, da ich mich Soekie zuliebe beeilen wollte. Hinzu kam dann noch, dass der Beleuchtungsplan leider überhaupt nicht aufgegangen ist. Ich wollte eigentlich gern mit indirekter Beleuchtung arbeiten. Wir hatten diverse Lampen und Strahler. Es war zunächst einmal ziemlich tricky, die Lampen auf der begrenzten Fläche so zu positionieren, dass sie nicht aus Versehen ins Wasser stürzen und uns rösten können. Dann war der Pool nicht von sich aus beleuchtet, und das Wasser hat so extrem viel Licht geschluckt, dass der Autofokus der Kamera nicht gegriffen hat. Alles in allem verlief das Experiment also ziemlich holperig. Ich musste spontan umdisponieren und habe letztendlich von außen ins Wasser fotografiert. Ich habe an diesem Tag sehr viel gelernt und will auf jeden Fall noch mal ein Unterwasser-Shooting machen. Ich finde es einfach faszinierend, welche Formen durch die Schwerelosigkeit entstehen.

Du suchst immer ein besonderes Gesicht für deine Geschichten. Wen hast du diesmal ausgesucht, und was ist das Besondere an ihr?
Das Casting hatte diesmal Nico Werner übernommen. Wichtig war natürlich, dass das Mädchen schwimmen kann und keine Chlorallergie oder Ähnliches hat. Wir haben uns gleich in Soekie verliebt, weil sie so eine starke Ausstrahlung hat.

Welche anderen Fotografen beziehungsweise Künstler inspirieren dich? Gibt es überhaupt welche?
Es gibt auf jeden Fall viele Fotografen und Künstler, deren Arbeit ich schätze. Allerdings muss ich gestehen, dass ich zunehmend von Instagram inspiriert werde und dort die einzelnen Künstler eher eins werden in der großen Masse an Menschen, denen ich folge oder die mir Instagram vorschlägt.

Verrätst du uns, welche neuen Projekte und Ideen du im Kopf hast?
Leider muss ich da etwas geheimnisvoll bleiben, denn ich glaube, dass es nie gut ist, vorher schon zu viel über ein Projekt zu sprechen, das gerade erst in den Startlöchern steht. Auf jeden Fall hat es gutgetan, mal ein Jahr zu pausieren, und ich habe wieder Muße, etwas zu machen. Es wird ziemlich anders werden, als das, was man bisher von mir kennt, so viel kann ich schon mal verraten. Es wird nämlich weder mit Mädchen noch mit Mode zu tun haben.