Digitale FeaturesSoriYves Kortum
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Trenchcoat Cuir Royal Lingerie Mise en Cage Paris Strümpfe Maison Close
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Shoulder Harness Una Burke Design Paris Rock Cuir Royal Schuhe Christian Louboutin
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Kleid, Tasche, Ledermanschetten und Halsband Una Burke Design Paris
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Top Etienne Jeanson Paris Lederrock Jean Claude Jitrois Paris
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Top Etienne Jeanson Paris Lederrock Jean Claude Jitrois Paris
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Bluse Marina Hoermansender Schmuck Vllaiwan Fine Jewelry
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Kleid Jean Claude Jitrois Paris
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Hose Marina Hoermansender Manschetten Jean Claude Jitrois Paris
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Top Jean Claude Jitrois Paris Rock Simon Azoulay Paris Schuhe Christian Louboutin
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Bluse Marina Hoermansender Schmuck Vllaiwan Fine Jewelry
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Kleid Marina Hoermansender Schuhe Christian Louboutin
Sori · Yves Kortum 1 / 1
Interview

INTERVIEW

Yves Kortum

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FOTOGRAFIE Yves Kortum STYLING Adela-Marinela Fort HAARE & MAKE-UP Giulia Ronzoni LOCATIONS Sori-Genova MODEL Ieva Seskute @ Primecut Management KAMERA Leica S (Typ 007) mit Summarit-S 1:2.5/35 ASPH. (CS), Summarit-S 1:2.5/70 ASPH. (CS)

Der newtonsche Soft-Fetisch ist ein ewiger Inspirationsquell für Yves Kortum. In „Sori“ inszeniert er konsequent den Glanz exzentrischer Outfits in den Straßen eines italienischen Fischerdorfs  –  unter ausdrucksstarker Mitwirkung des androgynen Models Ieva Seskute.

Gelegentlich machst du zwar Exkurse ins Farbige, aber eigentlich kultivierst du deinen Stil bevorzugt im Schwarzweißen und inszenierst starke, selbstbewusste und begehrenswerte Frauen. Was hat es mit dieser Obsession auf sich?
Ich mache eigentlich fast alle meine kommerziellen Fotos in Farbe. Kunden wollen meistens Farbe, deshalb bevorzuge ich es, für meine eigenen Projekte ins Schwarzweiße zu schlüpfen.

Dein bevorzugtes Styling ist geprägt durch Leder, Latex, kurz und knapp mit Strapsen. Hast du bestimmte Labels, die du bevorzugst?
Ich habe eigentlich den gleichen Fetisch wie Helmut Newton, aber etwas softer. Ich liebe den Glanz, die Reflexionen von Leder und Latex auf den Fotos, doch ich versuche, sie immer „fashionable“ wirken zu lassen. Von SM bin ich überhaupt kein Fan. Ich habe Präferenzen für verschiedene Designer, in deren Kleidern ich meine Inspirationen, meine Bilder sehe. Die Labels, mit denen ich arbeite, machen alles traditionell von Hand in ihren Ateliers.

„Sori“ ist bereits die dritte Fashion-Story, die du für das S Magazin fotografiert hast. Hast du diesmal etwas anderes ausprobiert?
Wenn ich etwas Neues kreieren will und um mich nicht immer zu wiederholen, muss ich manchmal aus meiner Comfort Zone raus, denke mir neue Bilder aus, kombiniere sie mit Ideen, die ich schon hatte, oder Bildern, die ich schon gemacht habe. Ich erfinde mich eigentlich nicht ganz neu, aber ich versuche, neue Wege zu gehen, neue Lichter, Locations und Models zu finden.

Die urbanen Kulissen in Italien geben der Serie einen Doku-Touch. Beschreitest du hier einen neuen Weg?
Ich bin eigentlich ein bisschen wie Marcovaldo in den Erzählungen von Italo Calvino, ich verirre mich sehr gern irgendwo in der urbanen, klassischen oder modernen Welt und kultiviere meine Gedanken und Inspirationen mit neuen Kulturen, Designs, Architekturen, Geschichte und so weiter. Wenn ich durch die Straßen ziehe, observiere ich das Licht, die Schatten und die Reflexionen. Ich war eigentlich in den Ferien in Ligurien, und als ich das kleine Fischerdorf Sori sah, habe ich sofort an die 90er-Jahre gedacht, als ich in Monaco und Nizza am Set von Helmut Newton gearbeitet habe. Es war, als wäre die Zeit stehen geblieben, und die ganzen Bilder sind wiedergekommen; auch die Leute am Strand, die Helmut oft in seine Bilder eingebaut hat.

Gab es einen besonderen Grund, weshalb du maritime Komponenten eingebaut hast?
Eigentlich hatten wir vor, alles in den kleinen Straßen zu fotografieren, doch da die Gassen schmal und die Häuser hoch sind, verschwindet die Sonne sehr schnell; in dem Moment musst du von deinem Pfad abweichen und andere Sachen machen, um die Serie zu vervollständigen. Schnell war ich dann irgendwie wirr in meinem Kopf und habe drei verschiedene Ideen fotografiert und sie zu einer Serie zusammengesetzt.

Das Model wirkt experimentell, eher maskulin oder androgyn.
Ich war kürzlich in Berlin in der Helmut Newton Foundation. Ich habe die alten Bilder von Helmut in Südfrankreich mit Brigitte Nielsen gesehen. Für mich war klar: Solch ein ausdrucksstarkes Model musste es diesmal sein. Wie ich gerade erläutert habe, wollte ich etwas Neues machen, das Model sollte auch anders sein.

Fotografierst du manchmal auch Männer? Wenn ja, wie stellst du sie dar?
Ja, natürlich fotografiere ich auch Männer. Eigentlich mache ich das Gleiche wie bei den Frauen, sie sollen für mich in verschiedene Rollen steigen. Nur die Erotik lasse ich auf der Seite, das klappt irgendwie nicht. Wenn ich Männer mit Frauen zusammen fotografiere sind die Frauen meistens stärker abgebildet.

Welches Objektiv des  S-Systems hast du bei diesem Shooting am häufigsten verwendet?
Ich habe gemischt: das Summarit-S 1:2.5/70 mm, aber sehr oft auch das Summarit-S 1:2.5/35 mm – am Boden liegend, um die Beine länger zu ziehen und die Frau noch imposanter zu zeigen. Gelegentlich das APO-Macro-Summarit-S 1:2.5/120 mm.

Benutzt du sonst auch andere Leica-Systeme für deine Shootings?
Nein, eigentlich nur die Leica S.