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Salomon · Franck Bohbot 1 / 1
Interview

INTERVIEW

Franck Bohbot

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FOTOGRAFIE Franck Bohbot KAMERA Leica SL mit Vario-Elmarit-SL 1:2.8-4/24-90 ASPH. und Leica Q

Pure Magie lag in der Luft, als der Fotograf und sein Model, der Modeblogger und Influencer Salomon DuBois Thiombiano, der gern als „One of the most Stylish Men in the World“ (themanual.com) bezeichnet wird, sich für ihr Shooting an der Vergnügungsmeile von Coney Island trafen. Die Buden geschlossen, kaum Leute unterwegs, und langsam tauchte die Sonne die Szenerie in ein goldenes Licht: beste Voraussetzungen für die wundervolle Fotostrecke des Werbe- und Modefotografen Franck Bohbot. Sowohl der Fotograf als auch sein Model ließen sich von der Stimmung inspirieren – kein Wunder also, dass gerade das bewusst Ungeplante, die pure Improvisation zu dieser stimmungsvollen, intimen Bildstrecke führte.

Wie bist du mit Salomon in Kontakt gekommen? Kanntet ihr euch schon, oder war es die erste Zusammenarbeit?
Ich kannte Salomon nicht, bis ich einen Instagram-Post von ihm sah und seine Seite entdeckte. Also kontaktierte ich ihn einfach direkt und fragte spontan, ob er daran interessiert wäre, von mir fotografiert zu werden. Einen Tag später meldete er sich, und so begannen wir zu planen.

Aber ist die Serie wirklich geplant?
Nein, wir haben in dem Moment alles improvisiert. Nur die Mode und Accessoires brachte Salomon mit.

Warum hast du dich für Coney Island als Location entschieden? Welche Stimmung und Gefühle verbindest du mit diesem Ort?
Ehrlich gesagt ist das ein großer Zufall, denn ich habe Salomon gefragt, ob er eine Vorliebe für eine Location hat, und er hat mir Coney Island vorgeschlagen. Ausgerechnet dort habe ich in den letzten Jahren viel Zeit für meine Serie und das Buch „Last Stop Coney Island“ verbracht. Ich liebe es einfach, dort zu fotografieren. Wir haben versucht, uns darauf zu konzentrieren, eine Stimmung zu schaffen, die sehr filmisch und zugleich poetisch ist. Salomon arbeitet mit vielen Brands zusammen, aber in dieser Serie wollte ich mich wirklich nur auf den Menschen konzentrieren. Nicht auf das Model oder den Kreativen, sondern nur auf ihn, den Ort, den Stil und das Licht. Wenn ich fotografiere, denke ich immer an Malerei oder Kino, so als ob es sich um ein Kunstwerk oder ein Standbild aus einem Film handeln müsste.

War es einfach, mit Salomon zu arbeiten?
Salomon ist wirklich sehr professionell, sodass alles reibungslos und natürlich verlief. Er ist bescheiden, stilvoll, sehr kreativ und hat eine echte Leidenschaft für das, was er tut. Es ist nie einfach, wenn ich fotografiere, aber das, woran ich mich am meisten erinnere, ist das Licht, das wir hatten, als wir ankamen. Das war pure Magie.

Welche Rolle spielt das Licht in deiner Fotografie?
Die größte. Licht und Farbe helfen mir, die Geschichte zu erzählen.

Mit welchem Kamerasystem hast du bei dieser Serie gearbeitet?
Ich habe diese Serie sowohl mit der Leica SL und dem 24–90-mm-Elmarit als auch mit der Leica Q fotografiert, das ist für mich eine klassische Kombination.

Welche Kamerasysteme nutzt du am liebsten?
Die Leica SL, meine Lieblingskamera, auch die Leica Q, die M6 und eine Mittelformat-Filmkamera.

Könntest du etwas mehr über deinen Hintergrund erzählen? Was sind deine Lieblingsthemen?
Ich bin seit zehn Jahren Fotograf und konzentriere mich hauptsächlich auf eigene Arbeiten. Ich habe mit Serien über Architektur, Naturstudien, Dokumentation und Straßenfotografie angefangen. Aber alle meine Serien verbindet etwas. Das kann das Konzept sein, die Farbe, die Geschichte oder der Ort. Dankbar bin dafür, dass Magazine meine Arbeiten veröffentlichten, außerdem verkaufe ich Prints direkt aus dem Studio oder über Galerien. Derzeit arbeite ich mehr und mehr für die Werbung und Mode. Aber eigentlich bin ich kein Modefotograf, eher ein bildender Künstler mit eigenem Stil, der etwas anderes in die Modeindustrie einbringt. Ich liebe es, mit der Architektur und unserer natürlichen Umgebung zu spielen, um etwas Verträumtes und Farbenfrohes zu schaffen. Auch drehe ich immer mehr Filme. Am liebsten arbeite ich wie ein Art-Direktor, plane vom Konzept bis zum Ende, um Geschichten zu erzählen.

Gibt es fotografische Vorbilder für dich?
Ich liebe William Eggleston und viele andere.

Wie würdest du deinen eigenen Stil beschreiben?
Poetisch, verträumt, bunt, psychedelisch und manchmal grafisch.

Welche Wege wird die Modefotografie aus deiner Sicht zukünftig einschlagen?
Ich denke, Mode ist die Zukunft vieler Dinge, Mode ist überall in unserer Kultur, manchmal haben wir das noch gar nicht richtig bemerkt. Wenn ich Mode fotografiere, ist es meine Vision, etwas Authentisches zu erzeugen, das aber zwischen Realität und Traum changiert. Für Fotografen und Filmemacher ist es eine großartige Möglichkeit, mit einem Team zusammenzuarbeiten, kreativ zu sein und Stylisten und Brands bei der Vermarktung ihrer Produkte zu unterstützen. Es ist immer entscheidend, an Kunst zu denken, mehr als nur an ein Produkt, um deiner Vision treu zu bleiben. Dabei darfst du nicht in deiner Komfortzone bleiben, sondern musst die Designer respektieren, mit denen du zusammenarbeitest, und deinen Kunden und deinem Team immer zuhören.

Woran arbeitest du derzeit?
Ich beende gerade einen Modefilm, der in Los Angeles gedreht wurde und den ich inszeniert und produziert habe, eine Hommage an Leggings. Und ich entwickle in Kalifornien einige neue persönliche Arbeiten.