Digitale FeaturesMotion BlurBenjamin Kaufmann
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Motion Blur · Benjamin Kaufmann 1 / 1
Interview

INTERVIEW

Benjamin Kaufmann

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FOTOGRAFIE Banjamin Kaufmann STYLING Sarah Cazeneuve HAARE Olivier Lebrun MAKE-UP Julie Nozières MODEL Flora Carter @ M Management KAMERA Leica S (Typ 007) mit Summarit-S 1:2.5/70 ASPH. (CS) und APO-Macro-Summarit-S 1:2.5/120 (CS)

Trendiger Glitzer dominiert „Motion Blur“ von Benjamin Kaufmann – fließende Bewegungen und effektvolle Lichtfacetten verleihen dem Gesicht von Flora Carter eine farbig-betörende Aura.

In „Motion Blur“ spielen Bewegung und Farbigkeit eine große Rolle. Welche Idee steckt dahinter, und verwendest du hier besondere Aufnahmetechniken?
Unser Ausgangspunkt war der aktuelle Trend „Glitzer“. Was das Auge sieht, überträgt sich nur sehr bedingt auf eingefrorene Momente in Fotografien. Daher haben wir mit Bewegung, Licht und Farbe experimentiert, um das Glitzern sichtbar zu machen.

Welche Strömungen siehst du zurzeit in der Modefotografie?
Die größte Strömung ist die Akzeptanz von Vielseitigkeit, das Feiern von Individualität und der Fokus auf Persönlichkeiten, die es geschafft haben, durch Social Media die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.

Welche Einflüsse in der Fotografie spiegeln sich in deiner Arbeit wider?
Meine Bilder sind eigentlich immer von klassischen Werken sowohl der Fotografie als auch der Malerei beeinflusst. Der konkrete Inhalt entwickelt sich laufend und spiegelt meine persönlichen Erfahrungen und mein Umfeld wider. Auch lasse ich mich sehr gern von talentierten und inspirierenden Menschen begeistern, um dann im Team Ideen umzusetzen.

Wie siehst du dich selbst in diesem Zusammenhang?
Die Grundlage ist immer eine einfache Idee. Ich sehe mich als die Person, die begeisterte und motivierte Menschen zusammenbringt, um gemeinsam mit ihnen diese Idee zu diskutieren und so umzusetzen, dass wir den Betrachter ein wenig überraschen und im besten Fall inspirieren können.

Du arbeitest konzeptionell und bereitest dich intensiv auf deine Shootings vor – bist du ein Perfektionist?
Eine solide Vorbereitung ist für mich die wichtigste Voraussetzung. Perfektion bedeutet für mich aber auch, vieles bewusst nicht zu planen und vorhersagen zu wollen, da man den kreativen Prozess und die ungewöhnlichen Momente, die am Produktionstag entstehen, ansonsten sehr einschränken würde.

Wie stehst du zu Spontaneität bei der Arbeit?
Meine Grundregel lautet, dem Zufall Raum zu geben. Das nicht Vorhersehbare wird immer Ungewöhnliches hervorbringen. Allerdings am besten, wenn man gut vorbereitet ist.

Arbeitest du bevorzugt immer mit denselben Leuten, oder probierst du auch Neues?
Eigentlich beides. Eine längerfristige Zusammenarbeit vereinfacht es, an übergeordneten Ideen zu arbeiten und Projekte zu verfolgen, die aufeinander aufbauen. Bei vielen Arbeiten ist die Sicherheit, das Team sehr genau zu kennen, ein entscheidender Vorteil, da man sich auf die Bewältigung der teils komplexen Herausforderungen konzentrieren kann. Mit neuen Künstlern zu kooperieren, kann dagegen zu sehr spannenden Diskussionen oder sogar zu Missverständnissen führen, die ihrerseits aber wiederum zu ungewöhnlichen Interpretationen führen können. Ich glaube fest daran, dass man sich oft und regelmäßig aus dem gewohnten Umfeld herausbewegen muss, um nicht in eine Routine zu verfallen.

Neben Mode und Beauty fotografierst du auch Landschaften. Ist das S-System für beide Genres gleichermaßen gut einsetzbar?
Sehr gut sogar. Das S-System ist sehr kompakt und kann damit ohne Probleme an jeden Ort dieser Welt mitgenommen werden. Die sehr gute Bildqualität auch bei hohen ISO-Werten ermöglicht es mir, mich auf alle Gegebenheiten einzustellen. Wie alle Leica-Kameras hat das S-System etwas Beruhigendes. Man verweilt länger, betrachtet genauer und bekommt damit bewusst komponierte Bilder.