Digitale FeaturesIs This Desire?Julia Kiecksee
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Kleid Karen Millen BH Thistle and Spire Strümpfe Agent Provocateur
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Kleid Maje BH & Panty Set Dita Von Teese Strümpfe Agent Provocateur Schuhe Badgley Mischka Ring Jared Jamin
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Body Suit Alix Strümpfe Wolford Strumpfhalter Dita Von Teese Ohrring Jared Jamin
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Body Suit Haus of PinkLemonaid Strümpfe Agent Provocateur Ohrring Jared Jamin
Is This Desire? · Julia Kiecksee 1 / 1
Interview

INTERVIEW

Julia Kiecksee

Julia_Kiecksee

© Roman Dachsel

FOTOGRAFIE Julia Kiecksee STYLING Styling by Andru HAARE & MAKE-UP Eric Allen MODEL Lucynda @ hmm KAMERA Leica S (Typ 007) mit Summarit-S 1:2.5/70 ASPH. (CS)

Malibus Hinterland diente Julia Kiecksee als Kulisse für „Is This Desire?“ Eine starke, selbstbewusst-sinnliche Inszenierung des Models Lucynda, in der Kiecksee Schönheit und sanfte Erotik mit abweisender Unnahbarkeit kontrastiert.

Du hast vor ein paar Jahren dein Fotografiestudium abgeschlossen. Wie hat sich deine Karriere seitdem entwickelt, läuft es so, wie du es dir vorgestellt hattest?
Seit ich mein Studium abgeschlossen habe, hat sich vieles ergeben. Ich habe direkt im Anschluss einen Job im E-Commerce angenommen, habe aber ziemlich schnell festgestellt, dass diese Art von Fotografie dauerhaft nichts für mich ist. Mir fehlte ganz klar die Kreativität an der Arbeit, und da ich mich als Künstlerin und nicht als reine Dienstleisterin sehe, habe ich mich nach einem Jahr selbstständig gemacht. Die kurze Zeit, die ich freiberuflich gearbeitet habe, lief auch sehr gut. Ich bin viel gereist und hatte Glück mit den Aufträgen. Wenn ich nicht relativ zeitnah das Angebot von Modelwerk bekommen hätte, in ihrem neuen Fotostudio anzufangen, wäre ich vermutlich jetzt noch selbstständig. Nun bin ich seit 2,5 Jahren als Fotografin bei Deutschlands größter Modelagentur und fotografiere und filme unsere Models für ihr Portfolio oder mache Polaroids oder Image-Videos.

Was, meinst du, muss man unbedingt tun, um als Fotograf auf dem Radar sichtbar zu bleiben? Glaubst du, es ist schwieriger geworden?
Heutzutage sind die sozialen Medien, insbesondere Instagram, nicht mehr wegzudenken. Ich persönlich versuche, täglich etwas Neues hochzuladen, um nicht in Vergessenheit zu geraten. Bei der Masse an Fotos muss man natürlich auch darauf achten, dass es nie langweilig wird und unter den vielen anderen Bildern heraussticht. Ein eigener Stil ist dabei klar von Vorteil. Man sollte auch ab und zu private Einblicke in seine Arbeit geben und die Story-Funktion nutzen.

„Is This Desire?“ hast du in der kalifornischen Wüste fotografiert. Was hat dich für dieses Shooting dorthin gebracht?
Das Shooting haben wir kurz vor den Bränden in Malibu fotografiert. Da es sich um eine Wäschestrecke handelt, wollten wir eine ruhigere, idyllische Location in der Natur, etwas abgelegen vom Trubel LAs. Ich fliege bereits seit 2009 regelmäßig zum Fotografieren nach Kalifornien und habe dort auch ein festes Team, mit dem ich supergern arbeite.

Worum geht es in der Serie?
In der Strecke geht es um ein junges Mädchen, das sich seiner Schönheit bewusst ist. Es geht um Erotik und Unantastbarkeit. Ursprünglich wollten wir zusätzlich noch ein männliches Model fotografieren, haben uns dann aber doch dagegen entschieden, weil wir uns allein auf sie konzentrieren wollten.

Wie ist deine Einstellung zu weiblicher Nudity? Findest du, dass man heutzutage vorsichtiger damit umgehen muss? Oder machst du einfach dein Ding? Ist es als Frau einfacher, damit umzugehen?
Ich hatte noch nie ein Problem mit Nudity. Sowohl bei weiblichen als auch bei männlichen Modellen. Vielleicht erinnert ihr euch an mein Buch „Adam & Eve“? Damals hatte ich über 100 Models nude in einer Schwarzweißserie auf einem Feld abgelichtet. Für mich ist es etwas ganz Natürliches und hat absolut nichts mit Pornografie zu tun. Es hat eher etwas sehr Ehrliches und kann etwas Zerbrechliches oder auch Starkes haben.

Ist es schwierig, Models dazu zu bringen sich auszuziehen? Wie war es bei Lucynda?
Natürlich kommt es immer auf das Model an, aber ich muss sagen, dass ich bis jetzt noch keine Probleme damit hatte. Ich zeige den Models vorher immer auf Bildern, in welche Richtung es geht und dass es auf keinen Fall zu extreme Einblicke geben soll. Mir ist Ästhetik sehr wichtig und das Vertrauen der Models auch. Wenn ein Mädchen Probleme damit hat, würde ich sie aber niemals nötigen.

Du fotografierst gern mit der S und mit der SL, welches System ist für dich besser?
Ich habe sehr lange mit der S fotografiert, muss aber sagen, dass mir die SL inzwischen lieber ist, weil sie handlicher ist und die Videofunktion unschlagbar ist!

Du arbeitest lieber mit Zooms als mit festen Brennweiten. Warum?
Ich finde es einfach schöner, wenn ich nicht an eine Brennweite gebunden bin und andauernd die Objektive wechseln muss.

Neulich hast du mit der Leica CL ein Video gedreht? Wie war diese Kamera?
Zum Fotografieren finde ich die CL super. Das Filmen war etwas schwieriger als erwartet. Ich hatte unterschätzt, wie tricky es bei so einer leichten Kamera sein kann, aus der Hand zu filmen. Sowohl das Scharfstellen als auch das Ruhighalten fiel mir etwas schwer. Mit ein wenig Übung und einem Stativ sollte es aber einfacher gehen.