INTERVIEW
Verena Heller-Ghanbar
Leica S (Typ 007) mit Vario-Elmar-S 1:3.5-5.6/30-90 ASPH. und Summarit-S 1:2.5/70 ASPH. (CS) und Summicron-S 1:2/100 ASPH.
Verena Heller-Ghanbar @ Lila Management Michael Pfitzner Carola Schorbach @ Phoenix Maria Tavridou Andreas Gamsreiter Milena Feuerer @ Tune Models
„Fairytale Dreams“ von Verena Heller-Ghanbar entführt uns in eine Märchenwelt voller geheimnisvoller, melancholischer, bizarrer und teils konträrer Figuren – eine pralle Welt voller Illusionen als Gegenentwurf zur grauen Alltagsrealität.
In „Fairytale Dreams“ hast du ziemlich viel experimentiert – Reflexionen, Spiegelungen, unterschiedlichste Locations und Tiere. Wo lag der Fokus für diese Strecke? Und ist das Experimentelle dein Ding?
Experimentelle Fotografie ist ein wichtiger Teil meiner künstlerischen Arbeit. Ich probiere gern neue Möglichkeiten bei der Aufnahme aus und freue mich über so manche Überraschung, die sich daraus unvorhergesehen entwickelt. Neben einer gewollten Doppelbelichtung oder Bewegung der Kamera entstehen so einzigartige Momente.
Wo und wie hast du dafür deine Ideen gefunden?
Alte Märchen sind eine großartige Quelle der Inspiration. Sie sind für mich Einstimmung und Anregung zugleich. In Märchen gibt es häufig finstere, bizarre und rätselhafte Gestalten, die nicht unbedingt immer zusammenpassen. Märchen enthalten archetypische Bilder, in denen eine große Weisheit liegt. All das versuche ich, mit meinen Fotos einzufangen und zu transportieren.
Was wolltest du erzählen, was ist die Geschichte?
Märchen schaffen es nach wie vor, unsere Fantasie in der Kindheit zu beeinflussen. Doch im Erwachsenenalter haben wir kaum noch Zeit für ein Abtauchen in eine imaginäre Welt – und sei es auch nur für einen kurzen Augenblick – in eine idealisierte Welt der Träume, Geschichten und Illusionen. Das finde ich sehr schade. Ich möchte mit meinen Fotografien Mut machen, wieder zu träumen.
Nach welchen Kriterien hast du die Mode ausgewählt?
Das Thema des Märchens wählt die Mode aus.
Welcher Teil der fotografischen Arbeit ist für dich der schwierigste: die Konzeptentwicklung, das Shooting selbst, die Bildbearbeitung oder die Bildauswahl?
Definitiv die Bildauswahl!
Was fasziniert dich an der Modefotografie?
Mode ist Kultur, durch Mode drücken wir uns aus, wir geben ein Statement ab. In der Modefotografie sind der Fantasie dadurch die geringsten Grenzen gesetzt. Alles ist erlaubt. Das Bild muss wirken, es muss berühren und Aufmerksamkeit erzeugen. Auffallen.
Gibt es andere Arten der Fotografie, die du gern ausprobieren würdest? Wo würdest du deine Fotos am liebsten sehen?
Wie viele Fotografen träume ich davon, Fotos in Großformaten für eine eigene Ausstellung zu produzieren oder vielleicht sogar eine Fotoserie für ein eigenen Bildband zu erstellen.
Du hast für deine Arbeit überwiegend mit Available Light gearbeitet, beziehungsweise Licht sehr reduziert eingesetzt. Wie hat sich die Leica S während des Shootings bewährt?
Die Leica S war genau die richtige Kamera für diese unterschiedlichen Lichtverhältnisse, da sie eine sehr natürliche Farbwiedergabe ermöglichte. Die Kamera bot mir einen großen Spielraum bei der Belichtung. Die Grundempfindlichkeit erlaubte es mir, auch in extrem hellen Umgebungen mit offener Blende zu arbeiten, aber auch bei schwierigen dunklen Lichtverhältnissen hatte das Objektiv eine überragende Abbildungsleistung. Ich war angenehm überrascht und sehr begeistert von der Kamera.
Mit welchem Objektiv des S-Systems kamst du am besten zurecht?
Mit dem S-Vario-Zoom-Objektiv hatte ich in jeder Situation die Möglichkeit, die Blende so einzusetzen, wie es gestalterisch im jeweiligen Moment am besten passte.