Frida Kahlo in Dallas

13.03.2017

© Nickolas Muray, Frida Kahlo, 1939

Die PDNB Gallery in Dallas zeigt eine Auswahl von Fotografien, die Frida Kahlos Freunde Lucienne Bloch und Nikolas Muray von der Künstlerin machten. Die Ausstellung beleuchtet diese spielerischen und frechen Portraits ihrer Vertrauten und ihres zeitweiligen Lebensgefährten.
„Wenn eine Frau von dem Besitz einer Perlenkette einen ähnlichen Kick bekommt, wie ich von meiner Kamera, kann ich diese Leidenschaft verstehen“, schreibt Lucienne Bloch 1928 in ihr Tagebuch - sie spricht von ihrer 1927 erworbenen Leica.
„Frida Biting her Necklace“ - „Frida, auf ihre Halskette beissend“ dürfte eines der bekanntesten Portraits der Bloch sein, eine Ikone, die das Bild der Frida Kahlo bis heute bestimmt und in das kollektive Bildgedächtnis einging.
Lucienne Bloch arbeitete ohne Unterlass. Geboren in der Schweiz zog sie mit ihrer Familie früh nach Amerika, im Spannungsfeld von krieg und Antisemitismus. Ihr Vater, der Komponist Ernst Bloch, war Komponist und Fotograf und stand in Korrespondenz zu Alfred Stieglitz, den er zu seiner Wolken-Serie ermutigte. Ernst Blochs Archiv befindet sich im Center For Creative Photography in Arizona.
Lucienne war im Laufe ihres Lebens mit vielen Fotografen befreundet: Zu ihnen gehörten Alfred Stieglitz, Ansel Adams, Dorothea Lange, Imogen Cunningham, Margaret Bourke White, und andere.
Mit nur 15 Jahren besuchte sie das Cleveland Institute of Art,  später schrieb sie sich in der Ecole National et Superier des Beaux Arts in Paris ein. Abgesehen von ihrer eigenem künstlerischen Werk arbeitete sie für etablierte Größen der Kunst wie den Bildhauer Anotine Boudelle und den Architekten Frank Lloyd Wright.
Frida Kahlo wurde ihr nach ihrer Bekanntschaft mit dem mexikanischen Maler Diego Rivera vorgestellt und die beiden verband bald eine tiefe Freundschaft. Während Dingos turbulentem Aufenthalt in den USA, half sie ihrer Freundin als wichtige Stütze in schwieriger Zeit, die sich in den Gemälden Kahles niederschlägt.
Bloch dokumentierte auch viele von Diegos Wandmalereien, wie das „Unity Panel“ von 1933 an der New Workers School in New York,- das Bild ist in der Ausstellung zu sehen - und schuf die einzigen noch erhaltenen Aufnahmen der Malereien des Rockefeller Center, die 1934 zerstört wurden.
Auch die lebendigen Farbfotos, neben denen in Schwarzweiss, von Frida Kahlo ihres langjährigen Lebensgefährten und Geliebten Nickolas Muray (1892-1965) werden ausgestellt. In ihrer zehn Jahre währenden Affaire nahm Murray Frida während seiner Besuche in Mexico auf und auch bei ihrer ersten Einzelausstellung in der New Yorker Julian Levy Gallery: Sie enthüllen die Exzentrizität, die Kraft und Ausstrahlung der Kahlo in intimen Momenten oder auch im Studio.
Nickolas Muray: „Fotografie ist für mich zum Glück nicht nur ein bloßes Metier, sondern auch der reine Kontakt, einen Begegnung zwischen Menschen, deren Natur ich aufzeige - und hoffentlich auch das Beste in jedem Individuum.“
Aus dem ungarischen Szeged gebürtig, emigrierte Muray 1913 nach NYC und etablierte sich rasch als gefragter Portraitfotograf und arbeitete als Freier für Magazine wie die Vanity Fair und Harper´s Bazaar. Zu seinen Freunden gehörten die Künstler der „Mexikanischen Renaissance“ wie Miguel Covarrubias, Rufino Tamayo, Diego Rivera und natürlich Frida Kahlo, der er bald Liebesbriefe schrieb.
Abgesehen nahm Muray als Fechter an zwei Olympischen Spielen teil, er war attraktiv und talentiert und fotografierte die Persönlichkeiten aus Kunst, Literatur und Politik. Die Aufnahmen der Kahlo allerdings dürften zu seinen schönsten gehören.

„Ich male Blumen, damit sie nicht sterben müssen.“
― Frida Kahlo

Mehr Informationen unter: www.pdnbgallery.com