Digitale FeaturesStripes’ RollRiccardo Bottero
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Tank Top Helmut Lan Hose Calzedonia Handschuh Yoox Ohrringe Accessorize
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Tank Top Helmut Lan Hose Calzedonia Handschuh Yoox Ohrringe Accessorize
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Tank Top Helmut Lan
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Jacke Dolce & Gabbana Hose Nia Milano Weste Yoox
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Jacke Dolce & Gabbana
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Tank Top Zara Top und Gürtel Brandy Melville Hose H&M Handschuh Yoox Ohrringe Accessorize
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Tank Top Zara Top Brandy Melville Handschuh Yoox Ohrringe Accessorize
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Total Look Nia Milano
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Total Look Nia Milano
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Weste Alexander McQueen Hose Biba
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Weste Alexander McQueen
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Weste Alexander McQueen Hose Biba Socken Yoox Schuhe Adidas
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Weste Alexander McQueen
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Kleid GVD Ginevra von Drom Mantel Zara Strumpfhose Calzedonia
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Polo-Pulli Zara Hut Vintage
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Polo-Pulli Zara Jeans Primari
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Polo-Pulli Zara Hut und Handtasche Vintage Jeans Primari
Stripes’ Roll · Riccardo Bottero 1 / 1
Interview

INTERVIEW

Riccardo Bottero

Riccardo_

FOTOGRAFIE Riccardo Bottero STYLING Valeria Alaggio HAARE & MAKE-UP Anna Korn MODEL Vera Krylova @ Wonderwall Milan KAMERA Leica S (Typ 006) mit Summarit-S 1:2.5/70 ASPH. (CS)

Mit dezentem Einsatz von Requisiten, einfachem Licht und ausgewogener Farbigkeit und Schwarzweiß erzeugt Riccardo Bottero die minimalistisch-intime Kulisse für „Stripes’ Roll“, in der sich das Model Vera Krylova mit rockiger Attitude expressiv zur Schau stellt.

Was hat dich dazu bewogen, Fotograf zu werden?
Die Fotografie hat mich schon seit meiner Kindheit interessiert – ich war fasziniert von der Möglichkeit, einen Moment einzufangen und in gedruckter Form zu visualisieren. Der Übergang zur digitalen Fotografie war somit ein gewisser Schock für mich. Mittlerweile vereine ich aber digitale und analoge Arbeitsweisen problemlos miteinander und nutze das Beste beider Welten. Die Fotografie ist für mich auch eine Möglichkeit, eine tiefere Verbindung mit anderen Menschen aufzubauen, und das ist ein gutes Gefühl. An der Modefotografie fasziniert mich die Komplexität, die entsteht, wenn mehrere Leute an einem Projekt arbeiten, und die Einzigartigkeit der Geschichte, die man mit seiner Kamera schreiben kann.

Wie würdest du deinen stilistischen Ansatz beschreiben?
Prinzipiell will ich Menschen und Situationen mithilfe meiner Kamera veranschaulichen. In der Nachbearbeitung liegt das Hauptaugenmerk auf Farbpaletten und Stimmungen, wobei der menschlichen Form immer Respekt gezollt wird. So etwas wie Verflüssigen-Filter verwende ich niemals, auch nicht für Modestrecken.

Arbeitest du am liebsten on Location in der freien Natur, oder im Studio?
Das Studio bietet großartige Möglichkeiten in Bezug auf die Lichtsetzung und die Intimität, die man mit dem Model aufbauen kann; dennoch sind On-Location-Shootings für mich immer am Besten. Ich erkunde gern neue Orte und fotografiere, wenn möglich, am liebsten mit Umgebungslicht.

Welche fotografischen Einflüsse sind in deiner Arbeit wiederzuerkennen?
Ich bin ein großer Verehrer der Reportagefotografie, und manchmal denke ich, dass dieser Ansatz meine Mode-Shootings stark beeinflusst – denn ich fotografiere meine Models möglichst an realen Orten, anstatt eine künstliche Kulisse zu erschaffen. Die Modestrecke aus dem Jahr 1992, in der der italienische Reportagefotograf Ferdinando Scianna das Model Marpessa Hennink für Dolce & Gabbana fotografierte, ist zum Beispiel eine Arbeit, die ich sehr beeindruckend finde.

Dein Set in ,,Stripes’ Roll“ ist relativ komplex, das Resultat erscheint aber sehr minimalistisch. Welches Konzept steckt dahinter?
Du hast meine Absicht bereits sehr treffend auf den Punkt gebracht. Das Konzept basiert auf einem simplen Beleuchtungsschema – ich verwendete eine mittelgroße Softbox –, das ich für bestimmte Szenen mit einer Videoleuchte ergänzte, um die Posen zu unterstreichen. Zudem hatte Vera genau die richtige Einstellung, um eine „rockige“ Atmosphäre zu erschaffen.

,,Stripes’ Roll“ besteht sowohl aus Schwarzweiß- als auch aus Farbfotografien – setzt du diese Kombination in deiner Fotografie öfter ein?
In meinen Modestrecken vereine ich regelmäßig Bilder in Farbe und Schwarzweiß. In meiner Farbfotografie tendiere ich zu blassen Farbpaletten, aber das ist keine feste Regel. Das Schwarzweißbild ist für mich sehr wichtig, um den Fokus auf das Sujet beizubehalten. Allerdings soll in einer Modestrecke natürlich die Kleidung zur Geltung kommen, weshalb es nur äußerst selten möglich ist, in einem derart reduzierten Stil zu fotografieren. Trotzdem sind meine Bilder generell nicht in besonders kräftigen Farbtönen gehalten.

Arbeitest du meistens mit denselben Leuten zusammen, oder versuchst du auch gern mal etwas Neues?
Generell ziehe ich es vor, mit meinem eingespielten Team zu arbeiten, da sich zwischen uns bereits eine Art Synergie entwickelt hat. Denn ein Mode-Shooting ist keine One-Man-Show. Aber bei komplexeren Projekten ist es natürlich vorteilhaft, neue Leute an Bord zu bringen – das sorgt auch für frischen Wind.

Du hast diese Strecke mit der Leica S 006 im Mittelformat fotografiert. Wie hat sich die Kamera für dich bewährt?
Ich liebe meine Leica S. Durch ihre Kombination aus Bildqualität und Beweglichkeit ist sie die perfekte Kamera für meine Ansprüche. Für eine Mittelformatkamera ist sie sehr kompakt, sodass ich auf On-Location-Shootings ohne Stativ fotografieren kann. Zudem eröffnen mir die CS-Objektive die Möglichkeit, Blitz mit Dauerlicht zu kombinieren.

Was ist dein nächstes Projekt?
Ich arbeite an Schwarzweißporträts in einem kraftvollen, minimalistischen Stil. Ich liebe die Strecke von Manuel Pandalis, die in der ersten Ausgabe des S Magazins gezeigt wurde. In Bezug auf Modefotografie bin ich gerade dabei, Shootings in italienischen Städten vorzubereiten, in denen ich Landschaft, Architektur und Mode miteinander verbinden kann.