Digitale FeaturesSpectralJulie Nagel
Leica-S-Magazine-Julie-Nagel-Digital-Feature_05
Kleid H&M – Conscious Line
Leica-S-Magazine-Julie-Nagel-Digital-Feature_HOMETEASER
Oberteil Gestuz Ohrringe Sif Jacobs
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Kleid Edith und Ella DK Kette H&M
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Kleid H&M – Conscious Line
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Jumpsuit Lana Müller Kette Sif Jacobs
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Bluse Cacharel Rock H&M – Conscious Line Armreif Sif Jacobs
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Bluse Cacharel Rock H&M – Conscious Line Armreif Sif Jacobs
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Ohrringe Sif Jacobs
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Bluse Lana Müller
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Bluse Lana Müller
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Bluse Gestuz Shorts Bitten Stetter Gürtel Malaikarais Schuhe Unisa
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Kleid Edith und Ella DK Kette H&M
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Oberteil H&M – Conscious Line Kleid Gestuz
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Spectral · Julie Nagel 1 / 1
Interview

INTERVIEW

Julie Nagel

Julie_Portrait_sw

FOTOGRAFIE Julie Nagel STYLING Juliane Neubauer HAARE & MAKE-UP Rebecca Herrmann @ Liganord MODEL Laura Mertens @ Mega Models KAMERA Leica S (007) mit Vario-Elmar-S 1:3,5-5,6/30-90mm Asph., Summarit-S 1:2.5/70mm Asph., Apo-Macro-Summarit-S 1:2.5/120mm

In „Spectral“ erzeugt Julie Nagel mit Prismen, Seifenblasen und Kristallen Kaleidoskop- und Regenbogen-Effekte und kombiniert sie mit zarten, pastelligen Farben – Model Laura Mertens ist mit ihren roten Haaren und perlweißem Teint der perfekte Match für Nagels bezaubernde Fantasiewelt.

Du nennst deine Strecke „Spectral“ und bewegst dich erwartungsgemäß in einer entsprechenden Farbwelt. Die Farben sind aber nicht bunt, sondern eher pastellartige Zwischentöne. Worum geht es hier, und wie würdest du die Farbwelt beschreiben?
Ich liebe Farben! Diesmal sollte es einfach eine zarte Farbwelt sein, um ein ätherisches Gefühl zu generieren.

Ähnlich wie die Farbtöne bewegen sich auch einige Aufnahmen im Ungefähren. Du erzielst da einen Eindruck zwischen Schärfe und Unschärfe, zwischen Ruhe und Bewegung. Wie hast du das erreicht?
Ich habe in die Bastelkiste gegriffen und zum Beispiel mit Folien oder einem Prisma gearbeitet, um auch auf dieser Ebene das kaleidoskophafte der Idee einzubringen.

Gelingt es dir, auch bei kommerziellen Arbeiten derartig kreative Ansätze unterzubringen? Hat es mit deiner Handschrift zu tun, dass du gebucht wirst, oder dienen solche experimentellen Strecken eher dazu, deinen Stil weiterzuentwickeln?
Das Experimentieren macht mir Spaß, und man weiß nie, ob die Erfahrungen, die man bei solchen freien Arbeiten macht, sich nicht später bei kommerziellen Aufträgen nutzen lassen. Bei redaktionellen Arbeiten ist durchaus auch mein kreativer Ansatz gefragt, wenn man gemeinsam mit mir etwas entwickeln will.

Welche Bedeutung hat die Postproduktion für „Spectral“ gehabt, und welche Rolle spielt sie generell für dich? Kontrollierst du sie selbst, und beeinflussen die Möglichkeiten, die sie eröffnet, bereits die Konzeption einer Fotostrecke? Oder entsteht das Bild in erster Linie in der Kamera?
Generell – und somit auch bei dieser Arbeit – will ich mit der Postproduktion die Grundidee unterstützen und die Bilder der Strecke zusammenführen. Bei der Konzepterstellung habe ich manchmal eine Vorstellung, in welche Richtung der Look gehen soll, aber es kann gut sein, dass ich das nachher verwerfe und ganz anders herangehe. Also ja: Das Bild entsteht natürlich in erster Linie in der Kamera.

Welche Rolle spielen die Charakteristika der Objektive für deine Arbeit. Bevorzugst du neben bestimmten Brennweiten auch bestimmte Objektivtypen?
Da ich gern herumspiele und meine Perspektive wechsle, mag ich es tatsächlich sehr, mit Zoomobjektiven zu arbeiten. Außerdem bin ich auch gern näher an meinen Modellen, da dadurch einfach eine andere Atmosphäre entsteht. Also bedeutet es anders herum, dass ich vielleicht nicht so gern mit Teleobjektiven arbeite. Wenn ich auf einfachem Terrain unterwegs bin, wo ich selbst leicht meine Position ändern kann, verwende ich natürlich auch immer gern Festbrennweiten, das ist einfach die beste Qualität.

Ist dir das Sensorformat wichtig? Mittelformatsensoren erzeugen einen anderen Look als Vollformatsensoren. Welche Rolle spielt hier die Leica S – auch im Hinblick auf den Look der Objektive und der Farben?
Ich liebe die Farben, die ich mit der Leica S herausholen konnte. Ich würde demnächst gern bei einer Outdoorstrecke mit mehr Bildtiefe wieder mit ihr arbeiten. Da zeigt sich natürlich der spezifische Look des Formats noch deutlicher. Also es juckt mich schon wieder in den Fingern …

In welchem fotografischen Kontext siehst du dich? Wer beeinflusst dich oder hat dich beeinflusst? Wohin willst du dich entwickeln?
Meist sage ich ganz pragmatisch, dass ich Menschen und Mode fotografiere, und das meine ich auch so. Ich liebe die Arbeit mit den Menschen vor meiner Kamera, und wenn man Mode inszeniert, kann man seiner Kreativität oft mehr Raum geben als bei einer reinen People-Strecke; da geht es dann eher um die Emotionen oder die generelle Stimmung. Und, na klar, es gibt tolle Fotografen, die ich bewundere, oder die mich inspirieren, entweder durch ihre kreativen Leistungen oder weil sie es schaffen, eine Persönlichkeit authentisch rüberzubringen, ein Gefühl zu vermitteln. Das sind dann auch die Punkte, an denen ich für meine Weiterentwicklung arbeiten möchte. Übrigens beeinflussen mich natürlich auch Fotografen aus meinem Umfeld wie zum Beispiel die vom BFF. Es ist toll, mit Kollegen über Fotografie zu sprechen.