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La Luna · Alexandra Drewniak 1 / 1
Interview

INTERVIEW

Alexandra Drewniak

Portrait-Alex-Drewniak2_@Levin-small

© Levin.MN

Fotografie: Alexandra Drewniak Kamera: Leica SL2 mit Vario-Elmarit-SL 1:2.8-4/24-90 ASPH.

Die australische Fotografin ist auf mehreren Ebenen kreativ unterwegs. Die neue Leica SL2 eignet sich in ihren Augen ganz besonders für kreative Projekte. Drewniak ist mit der Musikerin George Maple befreundet, die sich 2017 mit ihrem Debütalbum „Lover“ auf Platz 2 der australischen iTunes-Charts platzieren konnte. Mit ihrer SL2 war sie bei Konzerten, bei denen auch andere Musiker und DJs aufgetreten sind, vor und hinter der Bühne dabei.

Im Gespräch gibt die Fotografin Einblick in ihren Werdegang, verrät, warum sie gern mit der SL2 arbeitet und welche Projekte sie demnächst verfolgen möchte.


Wie hast du mit dem Fotografieren begonnen? Warum widmest du dein Leben der Fotografie?
Ich war schon immer kreativ. Ich spiele schon mein ganzes Leben lang Klavier, liebe es zu zeichnen und fertige sogar meine eigenen Klamotten. Als ich 19 Jahre alt war, bin ich zur Fotografie gekommen und habe einen Fotografen bei seiner Arbeit unterstützt, nur aus Interesse. Ich merkte schnell, wie besessen ich davon war und jetzt lebe und atme ich es. Ich hasse Mittelmäßigkeit, also habe ich mich einfach darauf eingelassen. Ich las Bücher, schaute mir Tutorials an, lernte von Kollegen und stellte mir Millionen von Fragen. Im Lauf der Jahre habe ich festgestellt, dass ich es liebe, mit meinen Bildern Geschichten zu erzählen.

Wer hat deine eigene Sichtweise beeinflusst?
Ich bin meinem Mentor Lucas Dawson (www.lucasdawson.com.au und @lucasdawsonphotography auf Instagram) sehr dankbar. Er brachte mir den Umgang mit der Kamera und dem Licht bei. Er brachte mir auch bei, wie man Probleme löst. Es gibt kein Umfeld, in dem es zu schwierig ist zu fotografieren. Er klärte mich auch über die geschäftliche Seite der Branche und das Kommunizieren mit Kunden und Beleuchtungsteams auf. Ich schulde ihm viel. Stilistisch gesehen sind Helmut Newton, Chris Colls und Sasha Samsonova meine Vorbilder.

Hast du Verbindungen zu anderen Kunstformen, zum Beispiel zur Malerei? Falls ja, welcher Künstler hat dich am meisten beeindruckt?
Ich liebe Multimedia und Video. Einer meiner Lieblingskünstler ist JR (Pseudonym eines französischen Fotografen und Straßenkünstlers – Anm. d. Red.). Wie er es geschafft hat, mit seiner Fotografie eine solche Wirkung zu erzielen, mit seinen großformatigen Arbeiten und seinem Hintergrund in Street-Art.

Was bedeutet Fotografie für dich, wofür setzt du sie ein? Wo liegen die Grenzen der Fotografie?
Ich bin so glücklich, meine Bestimmung gefunden zu haben. Fotografie erlaubt mir, mich auszudrücken. Es fühlt sich wie eine Erweiterung meines Geistes und meines Körpers an. Ich habe das Gefühl, dass sich die Art und Weise, wie ich die Welt betrachte, durch das Objektiv verändert. Ich sehe so viel Schönheit im Alltag, auf der Straße, und ich kann dies durch die Fotografie verbreiten. Sie bringt mich auf erstaunliche Abenteuer und ermöglicht mir, die Welt zu sehen. Ich würde nichts daran jemals wieder ändern.

Deine Bildauswahl besteht aus einer Mischung von Schwarzweiß- und Farbbildern. Wann bevorzugst du Schwarzweiß und wann Farbe?
Ich verwende Schwarzweiß, wenn ich das Gefühl habe, dass das Bild eine zeitlose Dimension hat. Es vereinfacht das Foto, und man konzentriert sich auf das, was passiert. Es geht um den Moment und nicht nur um die Stimmung, die man durch Farbe erzeugt. Ich finde auch, dass Textur und Kontrast stärker wirken. Wenn das Motiv also Eigenschaften aufweist, die man hervorheben will, kann Schwarzweiß sie entsprechend verstärken.

Wie war die Arbeit mit der Leica SL2?
Meine bisherigen Erfahrungen mit der SL2 haben mich beeindruckt. Vorher fühlte ich mich in meinen kreativen Ausdrucksmöglichkeiten limitiert. Das Fotografieren fühlte sich vor der SL2 eher nach Arbeit an, nicht nach Vergnügen. Das Fotografieren mit dieser Kamera macht mir klar, warum ich das, was ich mache, gern mache. Die Kamera hält mich außerdem dazu an, das Licht anders zu betrachten.

Welche Objektive hast du mit der SL2 verwendet? Was hat dir daran gefallen?
Ich bin da eher einfach gestrickt! Ich bin vom Vario-Elmarit-SL besessen. Es ist so vielseitig. Ich muss beim Fotografieren keinerlei Objektivwechsel machen. Das erleichtert mir meinen Arbeitsablauf am meisten.

Inwiefern unterscheiden sich deine mit der SL2 aufgenommenen Bilder von denen aus der Zeit vor der SL2?
Die Arbeit mit der SL2 hebe ich mir eher für kreative Jobs auf. Also die, bei denen ich direkt mit einem Künstler arbeite oder bei denen ich eher künstlerisch fotografiere und möglicherweise meine Bilder drucken möchte. Als ich anfing, meine Fotos von der SL2 hier und da zu zeigen, wurde sofort bemerkt, dass sich die Qualität meiner Arbeit verbesserte. Die Schärfe, das stimmungsvolle Licht – es ist schon ein deutlicher Unterschied.

Wo und wann hast du die Bilder von den Konzertauftritten aufgenommen?
Diese Bilder, die hier zu sehen sind, wurden in Sydney, Australien, bei Pamela's aufgenommen. Das ist eine wunderschöne Jazzbar, in der meine liebe Freundin George Maple ein Akustikset gespielt hat. Sie tritt normalerweise in ausverkauften Hallen und auf Festivals auf der ganzen Welt auf.

Du scheinst nur natürliches Licht zu verwenden …
Oh, ich verwende alles! Es kommt nur auf den Stil an, den ich verfolgen möchte. Bei Musikthemen macht Blitzlicht ein Motiv super, aufregend und lustig. Wenn ich natürliches Licht benutze, bekommt man einen Eindruck von der tatsächlichen Stimmung in der Situation. Ich mag es zu mischen und verwende beides.

Hast du eine Vision, wie du deine Bildsprache in Zukunft weiterentwickeln willst?
Ich möchte meine Arbeiten ausstellen und die Serien, die auf Reisen entstanden sind, zeigen. Ich möchte weiterhin neue Landschaften erkunden und mich täglich inspirieren lassen. Ich möchte Dinge sehen, die die Leute nicht oft zu sehen bekommen.

Was sind deine aktuellen oder neuen Aufgaben oder zukünftigen Projekte?
Ich möchte durch Russland reisen, wo meine Familie herkommt, und dokumentieren, wie das Leben dort wirklich ist. Ich habe das Land besucht, als ich 16 war, und ich denke, ich werde zurückgehen, um zu sehen, wie es dort jetzt ist. Ich möchte auch weiterhin mit Kampagnen fotografieren und mit Marken arbeiten, die ihr Ding mit substanziellen Inhalten rüberbringen wollen, anstatt Füllmaterial zu produzieren, mit dem wir ständig überflutet werden. Ich möchte mit meinen Bildern immer wieder Geschichten erzählen.