Digitale FeaturesChanges of HueRui Faria
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Augen MAC Pigments Teal, True Violet und Rock-It Yellow Lippen MAC Ruby Woo
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Augen MAC Pigments Green Space, Neon Orange und Teal Jacke und Hose Marni
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Augen MAC Pigment Rock-It Yellow und Teal Hose Osman
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Lippen MAC Lipstick Heroine
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Kinn: MAC Pigment Hi-Def Cyan Jacke Longchamp Badeanzug Prism Sonnenbrille Regina Pyo
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Gesicht und Bein MAC Paint Sticks Genuine Orange und Primary Yellow
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Augen und Stirn MAC Cream Colour Base Pink Shock und Mac Eye Shadows Aquadisiac und Chrome Yellow Jacke und Hose Max Mara Sport-BH Koral
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Hals MAC Pigment Magenta Madness Jacke Longchamp
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Lippen MAC Lipstick All Fired Up
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Eyes MAC Cream Colour Case Luna Hat Stephen Jones for Osman Top and Skirt 1205
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Lippen MAC Lip Mix Yellow Body David Koma Sonnenbrille Hook LDN
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Hals MAC Pigment Hi-Def Cyan Augen MAC Cream Colour Base Madly Magenta Kleid Roksanda
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Augenbraue MAC Technakhol Liner Funfare Auge MAC Pigments Teal, True Chartreuse, Violet und Rock-It Yellow
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Kinn MAC Cream Colour Base Madly Magenta Jacke Tim Ryan
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Lippen MAC Lipmix Cyan Sonnenbrille VOW London
Changes of Hue · Rui Faria 1 / 1
Interview

INTERVIEW

Rui Faria

RUI FARIA by Jake Armstrong

FOTOGRAFIE Rui Faria CREATIVE DIRECTOR Barney Pickard MAKE-UP Kim Brown @ Premier Hair & Make up using MAC HAARE Cher Savery @ David’s Artists using Tigi STYLING Orsolya Szabo @ Sarah Laird MANICURIST Chisato Yamamoto @ Terri Manduca using MAC MODELS Ruby Jean Wilson @ Models1, Clarice Vitkauskas @ NEXT DIGITAL OPERATOR Nick James, Phil Bradley caption:FOTO-ASSITENZ$ Emilie van Kinschot, Kathryn Younger MAKE-UP-ASSISTENZ Fiona Gallagher HAARE-ASSISTENZ Danilo Giangreco MODE-ASSISTENZ Amy Ryall CASTING DIRECTOR Kiaan Orange LOCATION Studio 9, ein Dankeschön an Paul Moreland RETUSCHE The Forge UK KAMERA Leica S mit Summarit-S 1:2,5/70mm Asph., Apo-Macro-Summarit-S 1:2,5/120mm Asph.

Die Sehnsucht nach Frühling und Sommer, nach einer frischen, neuen, farbenfrohen Jahreszeit, einer Erneuerung des Lebens, der Hoffnung und der Energie - dies waren der gedankliche Impuls, der den Beauty-Fotografen Rui Faria umtrieb, „Changes of Hue“ – Farbtonveränderung - zu kreieren.

S Magazin: Deine Beauty-Shots sind auf das Genaueste durchgeplant und erreichen einen hohen ästhetischen Level. Wie lange bereitest du dich vor, und wie erreichst du deiner Meinung nach dein fotografisches Ziel?
Rui Faria: Es kommt sehr darauf an, wie aufwendig das Shooting ist. Im Grunde fängt es mit einem Auftrag und einem Top-Line-Brainstorming mit dem Kunden an, um sicherzustellen, dass wir das Gleiche meinen, Dann formuliere ich die Idee, die sich dann auf die Story überträgt. Wenn das gefällt, ist der nächste Schritt die Auswahl des Teams und ein Moodboard zu erstellen.

Zu welchem Zeitpunkt der Produktion wird dir klar, dass das Motiv perfekt ist?
Ich denke, wenn alle Elemente vorhanden sind … Make-up-Artist, Hair, Stylist und Model, wobei letzteres das Wichtigste ist. Man muss eng mit dem Caster zusammenarbeiten, damit die Models genau zur Marke und zum Thema passen. Ein Shooting kann total schiefgehen, wenn das Model nicht in die Story passt, nicht mit ihr harmoniert.

Welche Qualitäten muss das Gesicht eines Models haben, um dich anzuziehen, oder interessant genug sein, um porträtiert zu werden? Ein gewisser Schnitt der Augen vielleicht, die Lippen, das Gesamtbild?
Ich versuche immer, das Model vor dem Shooting zu treffen, selbst nur zehn Minuten davor, für ein kurzes, allgemeines Gespräch, damit ich ein Gefühl für ihre Persönlichkeit bekomme. Es ist mir wichtig, etwas von ihr zu wissen, auch wenn es nur solche Zufälligkeiten sind wie etwa, wo sie zur Schule ging. Ich versuche, etwas Familiäres herzustellen am Tag der Produktion, das führt dann zu guten Bildern. Ja, schöne Lippen sind wichtig, aber vor allem die Augen sind essenziell, sie sind das bedeutendste Charakteristikum einer Person – man sagt nicht umsonst, sie seien das Fenster zur Seele.

Hast du dir für das Shooting für das S Magazin ein bestimmtes Thema gesetzt oder einen gewissen Gedankengang gehabt? Erzählst du eine Geschichte?
Für das S Magazin ging alles um Farben, die die Sehnsucht nach einer neuen Jahreszeit verkörpern, die Erneuerung des Lebens, der Hoffnung und Energie. Wie man weiß, ist England für seine langen, kalten und grauen Winter bekannt – die Serie repräsentiert den Wunsch nach einem endlosen Sommer.

Ist das ein konzeptueller Ansatz, oder steht jedes Bild für sich selbst?
Manchmal ist ein einzelnes Bild kraftvoller als eine Abfolge von Bildern. Für S sehen wir eine Serie, die die ganze Kraft und einen Gesamtsinn haben; aber auch einzeln entfalten sie sie, als schöne, unabhängige Porträts.

Du sagtest einmal, dein Stil sei einer der Einfachheit. Kannst du das etwas weiter ausführen?
Der berühmte Spruch von Mies van der Rohe lautet: „Less is more.“ Ich liebe Simplizität, und wende dieses Motto auf jeden Bereich meines Lebens an. Es gibt keinen Grund, Dinge zu verkomplizieren. Wenn man einen Gesichtspunkt ausdrücken will, denke ich, dass es am besten ist, sich in aller Klarheit auszudrücken, ohne Ablenkung oder es mit aller Gewalt zu versuchen.

Woher beziehst du deine Inspiration? Ist es ein andauernder intellektueller Prozess oder eher ein Geistesblitz?
Sehr oft ist es überhaupt kein intellektueller Prozess, es geht um freie Gedanken und einen offenen Geist, eine unterbewusste Auswahl während der ganzen Sache. Ich nehme meine Inspiration aus dem Alltäglichen, auf Spaziergängen, aus Gesprächen, Architektur, alten Hollywoodstreifen. Ich liebe es, mich darin zu verlieren. Bevor ich die Still-Life-Fotografie für mich entdeckte, wollte ich Regisseur werden – tatsächlich habe ich im ersten Jahr an der Uni in den USA Filmemachen studiert.

Du hast einmal Helmut Newton, Guy Bourdin und Bert Stern als Idole genannt. Gibt es auch zeitgenössische Fotografen, die du bewunderst und die dich beeinflusst haben, und wenn ja, warum?
Ja, alle drei Fotografen sind mir Vorbild. Ich hatte das Glück, Bert Stern zu assistieren und ich habe Helmut Newton auf einer seiner Vorlesungen an der Parsons School of Design in New York kennengelernt. Zeitgenössische Fotografen, die Einfluss auf mich haben sind in besonderen David Sims und Nick Knight. Letzterer ist vielleicht einer der wenigen, die die Grenzen der Fotografie erforschen und erweitern und sich selbst immer wieder neu erfinden. Ich werde nicht müde, seine Arbeit zu ergründen.

Wie würdest du deinen Stil und die Auffassung der Weiblichkeit beschreiben, so wie du sie abbildest? Gibt es die „perfekte Frau“, oder siehst du jedes Model unabhängig?
Ich denke, ich bin ein Klassiker, aber einer des Moments. Ich liebe die Frauen und ihre Formen, sie sind zart aber kraftvoll. Meine ideale Frau hat Selbstvertrauen, ist stark, feminin, zuversichtlich, aber dennoch verletzlich genug, um begehrenswert zu sein.

Strebst du Zeitlosigkeit an, oder hältst du eher einen Trend fest?
Ich versuche, Trends zu vermeiden, die kommen und gehen. Es ist die kurze Lebensdauer, die alles schnell veralten lässt. ich versuche, zeitlose Bilder zu schaffen.

Welche Charakteristika muss eine Kamera für dich haben?
Das ist eine sehr persönliche Auswahl. Ich suche eine widerstandsfähige Kamera, eine, die das perfekte Bild macht. Ich weiß, dass wir in einer Wegwerfgesellschaft leben, aber mir sind Langlebigkeit, Tradition und Kontinuität am allerwichtigsten.

Deine Farbpalette ist sehr stark, und du hast einen fast strahlenden Hintergrund gewählt – hast du ein präferiertes Farbschema, oder richtet es sich nach den Kreationen, die die Models tragen?
Ich liebe kräftige Farben. Normalerweise nehme ich einen grauen Hintergrund. Ich wollte das Farbspektrum pushen, und das ging diesmal am besten mit einem rein weißen Background.