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Bloom · Erizée 1 / 1
Interview

INTERVIEW

Erizée

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FOTOGRAFIE Erizée STYLING Alizée Lutz HAARE & MAKE-UP Freddy Castro MODEL Alina Lee KAMERA Leica S (Typ 006) mit APO-Macro-Summarit-S 1:2.5/120 (CS)

Mit minimalistischen Stilmitteln zelebriert Erizée in „Bloom“ die Metamorphose der Knospe zur Blüte – eine kraftvolle Transformation des Models Alina Lee von blasser Unschuld zu explosiver Weiblichkeit.

Ihr arbeitet als Fotografenduo in Los Angeles und nennt euch Erizée. Woher kommt der Name?
Erizée setzt sich aus unseren Vornamen zusammen: Eric und Alizée.

Erizée ist auch der Name eurer Agentur. Was macht ihr genau?
Erizée ist eine exklusive Branding-Agentur, die alle Bereiche abdeckt, von der Fotografie über die Videoproduktion bis zum Webdesign.

Wie habt ihr euch gefunden, und wie teilt ihr die fotografischen Aufgabenstellungen auf?
Wir lernten uns 2011 in Paris kennen und hatten sofort das Gefühl einer tiefen Verbundenheit – noch bevor wir überhaupt herausgefunden hatten, dass wir beide fotografierten. Eric war aus Amerika nach Frankreich gekommen, um seine Karriere weiterzuentwickeln, und Alizée war vom Süden Frankreichs nach Paris gezogen, um sich selbst zu finden. Wir haben uns sehr schnell ineinander verliebt und 2013 in Paris geheiratet. Der Entschluss, dann auch zusammenzuarbeiten, kam allerdings erst fünf Jahre später in Los Angeles. Und so wurde Erizée ins Leben gerufen, mit Eric als Fotografen und Director und Alizée als Artistic Director und Foto-Editor.

Was habt ihr in „Bloom“ gemacht? Welche Story steckt dahinter?
Wir beleuchten die Fähigkeit der Frau, ihre tiefste Stärke zum Ausdruck zu bringen, indem sie sozusagen die Gestalt der Farbe Rot annimmt. Dahinter steckt nicht zuletzt Alizées feministisch geprägte Lebenseinstellung, die sie dazu bewegt, die inhärente Kraft der Frau in bildlicher Form darzustellen.

Ist es typisch für euch, dass ihr minimalistisch arbeitet wie in „Bloom“, oder ist es in diesem Fall eher dem Konzept geschuldet? Wie würdet ihr euren Stil beschreiben?
Wir finden, Minimalismus ist ein guter Begriff im Zusammenhang mit unserem Ansatz. Wir beide haben eine Leidenschaft für minimalistische Kunst und Architektur, und das zeigt sich auch definitiv in unserer Arbeit. Unsere Bildsprache ist düster, luxuriös und minimalistisch. Bei manchen Aufträgen sind wir aber auch durchaus gezwungen, unsere stilistische Komfortzone zu verlassen.

Wer hat das Styling gemacht, und was ist das Spezielle daran?
Alizée ist für das Styling vieler unserer Projekte verantwortlich – es war ihr Kindheitstraum, Designerin zu werden. Für ,,Bloom“ verfolgte sie ein Konzept von Klarheit und Simplizität. Als Material wählte sie Farbfolien, die sie so zuschnitt, dass sie den Körper des Models umhüllen konnten. Am Anfang verwendete sie weiße Folien, um einen abgeschwächten, aber dennoch ästhetischen Effekt zu erzielen – denn nichts kann die Schönheit einer Frau wirklich schmälern. Im Verlauf des Shootings kamen dann schrittweise immer mehr Elemente in der kräftigen Power-Farbe Rot hinzu.

Was hat es mit den Plastikfolien auf sich. Arbeitet ihr oft mit eher unkonventionellen Materialien?
Es war das erste Mal, dass wir diese Idee verwirklichten. Zwar verwenden wir Farbfolien auf Scheinwerfern, aber in dieser Form hatten wir sie noch nie eingesetzt. Alizée hätte sich natürlich auch für ein Kleid entscheiden können, aber es hätte niemals dieselbe Wirkung gehabt; das Kleid wäre zu einem eigenständigen Element der Geschichte geworden. Stattdessen haben wir erreicht, dass das Model und die Farben eine Einheit bilden.

Ihr habt eine S 006. Was hat euch bewogen, gerade diese Kamera zu nehmen, und welchen Einfluss hat sie auf eure Fotografie?
Wir haben bereits so gut wie jedes Kamerasystem ausprobiert, das der Markt zu bieten hat – von den großen Nikon- und Canon-Systemen bis zu Phase One, Alpa, Hasselblad und Fuji. Die Leica ist das perfekte Medium für unsere Arbeit, denn besonders in Bezug auf Farb- und Schärfenwiedergabe übertrifft sie jede Kamera, mit der wir bisher gearbeitet haben. Dazu kommen noch die fantastische Handhabung und Geschwindigkeit. Die Farben, die bei der 006 wirklich sehr speziell sind, sind aber zweifellos der ausschlaggebende Punkt. Wir hatten auch eine 007, die wir allerdings verkauften, weil wir die Farben und Dateien der 006 bevorzugten. Da wir stets in Situationen fotografieren, in denen ausreichend natürliches oder künstliches Licht vorhanden ist, ist ein ISO-Wert über 100 für uns nie nötig. Zurzeit steht unser Name an erster Stelle der Los-Angeles-Warteliste für die S3, deren Farben hoffentlich so ähnlich sein werden wie die der 006. Wir freuen uns auch schon darauf, mit der S3 Video-Content zu drehen.